ÖBB Brennersanierung: „Neue Bahnbrücken werden eingebaut“

Symbolbild – schwerer Güterzug fährt talwärts auf der Brennerbahn im Bereich St. Jodok auf 1.200 m Seehöhe | Foto: ÖBB
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  • Symbolbild – schwerer Güterzug fährt talwärts auf der Brennerbahn im Bereich St. Jodok auf 1.200 m Seehöhe
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ELLBÖGEN/STEINACH. Bei Ellbögen werden 50 Tonnen schwere Bauteile für die neue Vikarbachbrücke mit Schienenkran eingehoben – bei der Sillbrücke bei Steinach wird das 675 Tonnen schwere Tragwerk mit hydraulischem Druck stufenweise angehoben – 2 Mio. Euro werden für moderne Tragwerke und weniger Bahnlärm investiert

Bis 10. September sind weiterhin beide Gleise zwischen Innsbruck und Brenner für die Komplettsanierung gesperrt – in den nächsten 10 Tagen stehen zwei Bahnbrücken zur Erneuerung an. Mehrere Millionen von Personen- und Güterzüge sind über die aus dem Jahr 1927 stammende Vikarbachbrücke bei Schönberg gefahren. In Kürze verabschieden sich die beiden 85-jährigen Brückentragwerke endgültig in den wohlverdienten Ruhestand. Im Zuge der umfangreichen Sanierung der Brennerbahnstrecke werden die Tragwerke der Vikarbachbrücke komplett erneuert, um den Anforderungen eines modernen Bahnzeitalters gerecht zu werden. In einem ersten Schritt werden die alten, über 50 Tonnen schweren Tragwerke, kommende Woche durch einen Eisenbahnkran ausgehoben und ersetzt. Auch die Sillbrücke bei Steinach wird in der letzten Woche der Totalsperre umfangreich erneuert. Mit neuer Konstruktion und Tragwerk werden die Züge künftig um vieles leiser über die Brücken rollen. Insgesamt investieren die ÖBB rund zwei Millionen Euro allein in diese beiden Bauwerke – die gesamte Brennerbahnsanierung ist weiter im Zeitplan.

Anlieferung mittels Schwertransport – Parkplatz am Bahnhof Matrei eine Woche gesperrt
Die Anlieferung der beiden neuen, je rund 50 Tonnen schweren Tragwerke der Vikarbachbrücke, erfolgt auf Grund der großen Abmessungen, ausnahmsweise mittels zweier Schwertransporte über die Straße nach Matrei. Die Tragwerke haben mit einer Länge von 22 Metern, einer Breite von über fünf Metern und einer Höhe von 2,20 Metern wahre XXL Ausmaße. Am Parkplatz des Bahnhofes Matrei werden die beiden imposanten Teile zwischengelagert und im nächsten Arbeitsschritt am Eisenbahnkran hängend, direkt zur Einbaustelle an der Brücke transportiert. Insgesamt werden rund 900.000 Euro in die Erneuerung der Vikarbachbrücke investiert. Die ÖBB-Infrastruktur AG ersucht um Verständnis, dass der Parkplatz des Bahnhofes Matrei im Zeitraum von 2. bis 10. September 2012, auf Grund der Schwertransporte für die Anlieferung der Brückenteile sowie deren Lagerung gesperrt werden muss. Die Informationsbeschilderung wird von Seiten der ÖBB erstellt - der Parkplatz muss in diesem Zeitraum abgesperrt werden.

Sillbrücke bei Steinach – neues Brückentragwerk wird angehoben
Anders die Vorgangsweise bei der Erneuerung der Sillbrücke in Steinach. Zunächst werden die für die bisherigen Bauarbeiten notwendigen Hilfsbrücken durch einen Kran ausgehoben. Mittels hydraulischer Pressen wird das neu errichtete, rund 675 Tonnen schwere „WIB“ (Walzträger In Beton) Tragwerk, das in den letzten Wochen unter den Hilfsbrücken hergestellt wurde, stufenweise angehoben. Mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 cm pro Stunde wird das Tragwerk angehoben, bis es die endgültige Lage erreicht. Zusätzlich werden Fertigstellungsarbeiten auf dem Brückentragwerk selbst ausgeführt, damit ab 4. September mit den Arbeiten am Oberbau begonnen werden kann. Ab 11. September – nach Ende der einmonatigen Totalsperre – muss die Brücke wieder befahrbar sein. Die Kosten für die neue Sillbrücke in Steinach belaufen sich auf rund 1,1 Mio. Euro. Das Verbundtragwerk mit einer Länge von 23 Meter und einer Breite von 11 Meter ist mit einem durchgehenden Schotterbett ausgeführt. Für die betroffenen Anrainer in Steinach bedeutet die neue Sillbrücke eine wesentliche Entlastung, da die Züge künftig deutlich leiser über das Bauwerk fahren werden.

Brennersanierung im Zeitplan
Die seit 11. Juni laufende Brennerbahnsanierung ist weiterhin im Zeitplan. Die umfangreichen Entwässerungsarbeiten zur Steigerung der Sicherheit sind zu 75% abgeschlossen, die mit Großmaschinen umgesetzten Ober- Unterbauarbeiten zu 90%. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Tunnelsicherheit im Stafflacher- und Jodokertunnel sind in etwa zu 60% fertig. Bis 10.09. sind weiterhin beide Streckengleise zwischen Innsbruck und Brenner gesperrt. Ab 11.09. startet wieder der eingleisige Teilbetrieb bis Ende September wird intensiv weitergearbeitet, dabei sind noch zwei Wochenendsperren (vom Sa 15. bis Mo 17.09. sowie 22.-24.09.) zu absolvieren. Ab. 01.10. stehen wieder beide Streckengleise für den Bahnbetrieb zur Verfügung. Bis Ende Oktober sind weitere Aufräumungs- und Restarbeiten zum Großteil in der Nacht abzuwickeln – der Bahnverkehr wird dadurch aber nicht mehr behindert werden. Die volle Zuganzahl von bis zu 240 Zügen pro Tag kann rollen.

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