Sicherer Weg ins Schuljahr 2012/13

Foto: Polizei
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BEZIRK. Im Jahre 2011 wurden in Tirol bei 25 Unfällen auf dem Schulweg insgesamt 26 Kinder verletzt, wobei die meisten Verunfallten in der Altersgruppe von 10 – 15 Jahre zu verzeichnen waren (20 Verletzte).
Wenngleich die Zahl der Schulwegunfälle im langjährigen Schnitt rückläufig ist (im Jahre 2000 ereigneten sich 65 Schulwegunfälle mit 85 verletzten Kindern oder im Jahre 2011 25 Unfälle mit 26 verletzten Kindern), so bedürfen dennoch ganz besonders die Kinder im Straßenverkehr unserer ungeteilten Aufmerksamkeit. Speziell zu Beginn des neuen Schuljahres, aber auch in den Folgemonaten wird es wieder zu einer Reihe von Maßnahmen seitens der Polizei kommen, die dazu beitragen sollen, die Sicherheit auf dem Schulweg weiter zu verbessern:

• Schulwegsicherung an besonders kritischen Punkten
• Geschwindigkeitskontrollen im Nahbereich von Schulen und Kindergärten
• Überprüfung der richtigen Kindersicherung in Kfz beim Transport von Kindern zur Schule und von der Schule nach Hause
• Überprüfung der Anhaltebereitschaft von Kfz-Lenkern bei Schutzwegen
• Verkehrserziehung in den Volksschulen (richtiges Verhalten am Schulweg in Theorie und Praxis)
• Vorbereitung der Schüler der 4. Klasse auf die Radfahrprüfung; gegen Schulschluss Abnahme der Radfahrprüfung für alle Schüler der 4. Klasse Volksschule
• Information der Eltern bei Elternabenden
• Verkehrssicherheitsberatung in den Berufsschulen, in AHS und BHS

Im Detail wird dazu vom stv. Kommandanten der Landesverkehrsabteilung, Oberstleutnant Günther SALZMANN, ausgeführt:

Verkehrserziehung:
Für das Schuljahr 2011/2012 wurden für die verschiedenen Bereiche der Verkehrserziehung reichend von der Vorbereitung für die Schüler auf das richtige Verhalten im Straßenverehr bis zur Absolvierung der Radfahrprüfung (eigenständige Teilnahme mit dem Fahrrad am Straßenverkehr bereits ab dem 10. Lebensjahr) sowie im Rahmen der Verkehrssicherheitsberatung an Berufsschulen sowie höher bildenden Schulen (AHS und BHS), wo besonders sensible Themen wie z.B. Alkohol/Drogen im Straßenverkehr, Geschwindigkeitsexzesse, Risikobereitschaft, Mopedtuning ua. diskutiert wurden, in ca. 2500 Klassen ca. 33.000 Schüler erreicht. Ca. 8000 dieser Schüler haben die Radfahrprüfung absolviert.

Informationsveranstaltungen bei Elternabenden und Besuche in Kindergärten komplettieren das umfangreiche Präventionsprogramm der Polizei im Verkehrsbereich.

Begleitende Kontrollen sind ein wichtiger Bestandteil des Maßnahmenpaketes:

Speziell zu Schulbeginn (Mitte bis Ende September) wird es - begleitend zur Verkehrserziehung - im Nahbereich von Schulen und Kindergärten neben der Schulwegsicherung auch zu einer Reihe von Überwachungsmaßnahmen durch die Polizei kommen , die insbesondere folgende Kontrollen umfassen werden:

¢ Geschwindigkeitsüberwachung
¢ Richtige Kindersicherung
¢ Überwachung von Schutzwegen

Die Polizei appelliert an alle Fahrzeuglenker, sich der großen Verantwortung gegenüber den Kindern im Straßenverkehr bewusst zu sein. Der Vertrauensgrundsatz findet hier keine Anwendung! Der Nahbereich von Schulen und Kindergärten erfordert eine besonders vorsichtige und rücksichtsvolle Fahrweise jedes Einzelnen. Die Geschwindigkeit muss unbedingt reduziert und den Kindern jederzeit ein gefahrloses Überqueren der Straße ermöglicht werden. Auf diese Weise können alle zu noch mehr Sicherheit auf Tirols Schulwegen beitragen.

Abschließend noch einige
Tipps für den sicheren Schulweg:

• Erwachsene sind Vorbilder! Kinder ahmen Eltern und andere Bezugspersonen nach, weshalb einem vorschriftenkonformen Verhalten besondere Bedeutung zukommt.

• Gehen Sie mit ihrem Kind bereits vor dem ersten Schultag den Schulweg ab. Der kürzeste Weg zur Schule ist dabei nicht immer der sicherste. Oft sind kleine Umwege mit Zebrastreifen oder Ampeln sicherer.

• Trainieren Sie mit ihrem Kind das Verhalten beim Überqueren der Straße, am Bus und an der Bushaltestelle.

• Zeigen Sie Ihrem Kind, dass man vor dem Überqueren einer Straße immer nach beiden Seiten schaut, bevor man losgeht. Wichtig ist es auch, dass während des Überquerens der Verkehr im Auge behalten wird.

• Zebrasteifen sind leider gefährlicher als man glaubt, weil sie von den Autofahrern immer wieder missachtet werden. Machen Sie ihrem Kind klar, dass es in jedem Fall warten muss, bis alle Autos zur rechten und linken Seite angehalten haben, bevor es die Straße überqueren kann.

• Bedenken Sie, dass für den Transport von Kindern in Autos ein altersgerechter Kindersitz erforderlich ist. Kinder unbedingt anschnallen.

• Wenn Sie auf der Fahrt zur Schule/zum Kindergarten auf das Telefonieren nicht verzichten können, verwenden Sie unbedingt eine Freisprecheinrichtung, damit Sie beim Transport Ihres Kindes kein unnötiges Risiko eingehen.

Eine aktuelle VCÖ-Analyse der Unfalldaten von Statistik Austria zeigt, dass in Tirol im Schnitt jeden 7. Schultag ein Unfall am Schulweg passiert. "Die größten Gefahrenquellen sind für Kinder zu hohes Tempo des Autoverkehrs, mit dem Handy telefonierende Autofahrer und unübersichtliche Kreuzungen. Bei Tempo 50 statt Tempo 30 verdoppelt sich der Anhalteweg", macht VCÖ-Expertin Bettina Urbanek aufmerksam.

Der VCÖ fordert eine kindgerechte Verkehrsplanung. "Verkehrsberuhigte Zonen und Tempo 30 Zonen in Schulnähe machen den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad attraktiv und sicher. Wichtig ist auch, dass bei Kreuzungen und Übergängen keine Hindernisse wie Werbetafeln die Sicht auf Kinder verstellen. Häufig verhindern auch parkende Autos das Einsehen von Schutzwegen. Daher sollte das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen von derzeit fünf auf zehn Meter ausgedehnt werden", schlägt VCÖ-Expertin Urbanek vor.

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