Wanderung auf den Spuren der italienischen Wanderhändler

Die Cramars-Wanderer mit ihrer Reiseführerin Natascha Giacometti-Brendel (3. v.l.) vor dem Gasthof Weißes Rössl in Gries
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  • hochgeladen von Gerhard Larcher

Auf den Spuren ihrer Vorfahren durchwanderte eine Gruppe von geschichtsbewußten Wanderern aus Bayern und Friaul das Wipptal.

Eine ganz besondere Wandergruppe mit geschichtlichem Hintergrund durchwanderte in der vergangenen Woche das Wipptal. Bereits ab dem 16. Jahrhundert sind Wanderhändler (sog. „Cramars“ – „Krämer“) aus den karnischen Alpen im Rahmen ihres Gewerbes bis nach Süddeutschland gekommen. Einige von ihnen haben sich dort sogar niedergelassen, wie beispielsweise im bayerischen Berching (in der Nähe von Regensburg). Die Geschichte dieser Cramars hat dort schon vor einigen Jahren die Neugier einer Gruppe von Laienschauspielern und Gästeführern geweckt. Mit viel Zeit, Mühe und Liebe zu Berching haben sie daraufhin die Erlebnisführung „Non solo Amore“ entwickelt. Die aus Italien stammende Berchingerin Natascha Giacometti-Brendel hat den Kontakt mit den Nachkommen der Familien Pitt, Praderutti und Plazotta in Cercivento in den karnischen Alpen aufgenommen. Anton Pitt, Ludwig Plazotta und Anton Praderutti waren Anfang des 19. Jahrhunderts jahrzehntelang Bürgermeister in Berching. Bei ihren Recherchen stieß Natascha Giacometti-Brendel auf Professor Domenico Molfetta. Der Historiker aus Sutrio beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit der Geschichte der Cramars. Der Professor hatte im Lebenslauf eines Cramars die Aufzeichnungen über den beschwerlichen Weg von Cercivento nach Berching gefunden. Eine Gruppe von geschichtsbewussten Leuten aus Berching und Cercivento, darunter auch die Vizebürgermeisterin von Berching und der 2. Bürgermeister von Cercivento, wandert diese Reiseroute unter der Reiseführung von Frau Giacometti-Brendel in Etappen nach. 2013 führte die Wanderung von Cercivento nach Innichen. Heuer wurde das Teilstück von Innichen bis Innsbruck in Angriff genommen. Dabei machten sie auch in Gries am Brenner beim Gasthof Weißes Rössl, dem ehemaligen „Nagele-Gasthaus“, das auch die damaligen Cramars in ihren Aufzeichnungen als günstige Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeit beschrieben hatten, Rast. Nach einer kurzen Führung durch die Kirchen von Lueg und Gries wartete noch eine kleine Überraschung auf die Wanderer. Der Grieser Bürgermeister Karl Mühlsteiger hieß die Gruppe persönlich willkommen und überreichte Informationsbroschüren über den neuen Themenweg „Alte Brennerstraße“.

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