Restmülltonne im Wipptal
Wer trennt gewinnt
Im gesamten Wipptal wird das System für die Restmüllsammlung umgestellt. Die Gemeinde-Restmüllsäcke verschwinden, dafür kommen mit 2024 Restmülltonnen.
WIPPTAL. Im Laufe dieses Jahres gibt es im gesamten Wipptal eine Umstellung: Für die Restmüllsammlung werden in Zukunft nicht mehr die üblichen schwarzen Müllsäcke verwendet, die in den Gemeinden erhältlich sind, sondern es wird ein behälterbasiertes Verwiegesystem eingeführt. Der Restmüll wird in Containern gesammelt. Konkret heißt das, jeder Haushalt stellt seine volle Restmülltonne am Tag der Müllabfuhr zur Straße, diese wird entleert und gewogen. Die entsprechenden Müllgebühren werden dann von der Gemeinde quartalsweise oder halbjährlich abgerechnet.
Umstellung erfolgt im Herbst
Die Müllsäcke können bis Ende Dezember 2023 wie gewohnt verwendet werden. Übrige Säcke werden im begrenztem Kontingent von der jeweiligen Wohnsitzgemeinde zurückgenommen und bei der Abrechnung 2024 gutgeschrieben. Bereits ab September werden die neuen Restmülltonnen ausgeliefert, bis Ende des Jahres können die Bürger dann beides verwenden: entweder die übrigen Restmüllsäcke oder bereits die neuen Restmülltonnen. Die Restmülltonnen haben gegenüber den Restmüllsäcken den Vorteil, dass sie stabiler sind. Die Säcke können leicht aufreißen und somit Wege verschmutzen. Die Tonnen sorgen nicht nur für ein besseres Ortsbild, sie sollen die Bürger auch zum Mülltrennen anregen.
„Egal ob Müllsäcke gerissen sind, Wege durch kaputte Restmüllsäcke verschmutzt waren oder es schlichtweg Geruchsbelästigung gegeben hat-all das gehört ab 1. Jänner 2024 der Vergangenheit an, dann heißt es Restmülltonne statt Plastiksackerl." erklärt der NAviser Bürgermeister und Obmann des Abwasser- und Abfallverbands Unteres Wipptal, Lukas Peer.
„Vor allem für unseren Lebensraum ist korrekte Mülltrennung, Recycling und die Wiederverwendung kostbarer Ressourcen wesentlich. Wir wollen unser schönes Wipptal auch für kommende Generationen bewahren", betont Planungsverbandsobmann Florian riedl und fordert alle dazu auf, sich aktiv für Mülltrennung zu engagieren: „Gemeinsam können wir eine saubere, nachhaltige Zukunft für das Wipptal schaffen!"
Mülltrennen lohnt sich
Teuer wird der Müll nicht – ganz im Gegenteil! Wer konsequent trennt, kann sich einiges einsparen. Mit 30 Cent pro Kilogramm Restmüll profitieren die Bürger der Wipptaler Gemeinden von einem vergleichsweise günstigen Entsorgungstarif. Abgerechnet wird nach Gewicht, das heißt, wer fleißig trennt, spart sich bares Geld. Die Kosten werden mit dem neuen System gerecht verteilt, denn dadurch, dass der Restmüll künftig nach Gewicht abgerechnet wird, werden jene belohnt, die sorgfältig trennen und „Mülltrennungsmuffel" werden dadurch möglicherweise zu einer umweltbewussteren Entsorgung angeregt.
Für Vinzenz Eller, Obmann vom Abwasser- und Abfallverband Oberes Wipptal und Bürgermeister der Gemeinde Schirm ist klar: „Wer richtig trennt, zahlt weniger. Biomüll, Glas, Papier, Plastik oder Alu gehören nicht zum Restmüll. Durch die übersichtliche Abrechnung nach Gewicht werden fleißige Mülltrenner belohnt."
Wie wird der Wipptaler Restmüll entsorgt?
Im Recycling Zentrum Ahrental (RZA) werden seit mittlerweile mehr als zehn Jahren die Abfälle aus der Region entsorgt. Nach einer mechanischen Aussortierung werden die Abfälle zunächst zerkleinert und dann entweder recycelt oder ökologisch sicher als wertvoller Ersatzbrennstoff in Industrieanlagen eingesetzt. Ein im RZA aufbereiteter Energieballen aus Müll (Gewicht eine Tonne) kann 500 Liter Heizöl ersetzen, jährlich könnten hiermit 18.000 Einfamilienhäuser mit Energie versorgt werden. Insgesamt 93 % der gesamten Abfälle aus den Bezirken Innsbruck Land, Innsbruck und Schwaz werden dank des RZA wiederverwertet, bei gleichzeitiger Einhaltung höchster europäischer Standards und bestem Anrainerschutz. Sowohl Restmüll als auch Sperrmüll werden vorwiegend mit der Bahn antransportiert, dadurch werden rund 4.000 LKW-Fahrten jährlich eingespart, was wiederum Emissionen reduziert.
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