Flüchtlinge im Stubai – Suche nach Unterkunft

Hier sollen bald 16 Alsylwerber eine neue Bleibe finden.
  • Hier sollen bald 16 Alsylwerber eine neue Bleibe finden.
  • hochgeladen von Arno Cincelli

STUBAI. Im Wipptal sind bislang zwei Heime für Asylwerber eingerichtet worden. Im Stubai gibt es dagegen aber noch keine Einrichtungen. Nun beginnen aber auch hier die Gemeinden zu handeln. Vorreiter ist dabei Schönberg. Der Gemeinderat hat kürzlich einstimmig beschlossen, 16 Asylwerber im alten Gemeindehaus unterzubringen, sobald die Rettung in ihr neues Gebäude an der Autobahn übersiedelt ist.
In Mieders hofft Bürgermeister Manfred Leitgeb, dass noch vor Jahresende mindestens eine Flüchtlingsfamilie untergebracht werden kann. Erschwerend für den Obmann des Planungsverbandes: Die Gemeinde verfügt nach seinen Angaben derzeit nicht über eigene Wohnungen. "Dennoch glaube ich, dass wir das schaffen!", ist Leitgeb überzeugt.

Gerüchteküche in Fulpmes

Ein mögliches Asylwerberheim in Fulpmes hat Anfang der Woche in der Gemeinde für Diskussion gesorgt. Vizebürgermeister Johann Deutschmann kritisierte, "dass weder Gemeinderat noch Bevölkerung über so eine, wie wir aus anderen Fällen wissen, heikle Angelegenheit informiert werden". Insbesondere da Fulpmes bereits eine Vielzahl an Nationalitäten aufweise und auch die Wohnungssituation angespannt sei, sei es wichtig, alles "unter einen Hut zu bringen, ohne den sozialen Frieden zu gefährden".

"Uns muss aber klar sein, dass wenn wir bei so etwas die Bevölkerung nicht informieren und mitarbeiten lassen, und die nötigen Einrichtungen auf die Flüchtlinge vorbereiten, die Situation schnell eskalieren kann", so Deutschmann, der aber auch betonte, dass er der letzte sei, der solch ein Projekt, wenn es gut durchdacht wird, ablehne. Er forderte einen runden Tisch mit allen beteiligten Institutionen und Organisationen.

Bürgermeister Robert Denifl bestägtigte den BEZIRKSBLÄTTERN, dass es hier von privater Seite Pläne gebe, ein Flüchtlingsheim für ca. 20 bis 25 Personen einzurichten. Er habe sich gegenüber den sozialen Diensten für die Unterbringung von unbegleiteten Kindern mit entsprechender 24-stündiger Betreuung ausgesprochen: "Dass 20 bis 25 junge Männer hierherkommen, das kann ich mir für Fulpmes nicht vorstellen." Grundsätzlich habe die Gemeinde aber, da es ein privates Haus sei, wenig Möglichkeiten mitzuentscheiden.

Sowohl Denifl als auch Deutschmann bekennen sich dazu, dass sich auch die Gemeinde Fulpmes bei der Unterbringung von Flüchtlingen einbringen müsse. Laut Denifl werde das auch in der kommenden Woche Thema sein, wenn sich die Bürgermeister in Alpbach mit LH Günther Platter treffen. "Es ist selbstverständlich, dass auch Fulpmes mithilft, die Quote für Tirol zu erfüllen." Deutschmann betont, dass seine Gemeinderatsliste "Gemeinsam für Fulpmes" und er "sich zur Solidarität und zur menschlichen Unterbringen von Kriegsflüchtlingen bekennen."

Informationsveranstaltung in Neustift

In Neustift plant die Gemeinde für den 15. September eine Informationsveranstaltung. Dabei sollen die Möglichkeiten, wie, wo und wieviele Asylwerber man unterbringen könne, offen diskutiert werden. Beginn der Veranstaltung im Freizeitzentrum ist um 19 Uhr.

Infobox

Es gibt zurzeit etwa 3700 AsylwerberInnen, die in Tirol untergebracht sind (Tendenz steigend). Hochgerechnet auf die Bevölkerungszahl würde es bei einer gleichmäßigen Quote für das ganze Stubaital vorerst um insgesamt etwa 60 Plätze gehen.

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