LESERBRIEF – Jede Gemeinde steht in der Pflicht für die menschenwürdige Unterbringung von vertriebenen Menschen zu sorgen

Urlaubsfeeling: GRin Kathrin Heis und Vizebgm. Sonja Pitscheider genossen das Stadtteilfest
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Robert,
sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, lieber Hans,

bezugnehmend auf den Bezirksblattartikel „Flüchtlinge im Stubai – Such nach Unterkunft“, möchte ich ein paar Dinge anmerken. Einerseits bin ich erleichtert zu lesen, dass es keine grundsätzliche Ablehnung zur Unterbringung von Schutzsuchenden gibt. Andererseits bin ich aber – wie sie oft in dieser Diskussion – über die Wortwahl und Statements verärgert. Wir sprechen von Menschen, die vor Krieg fliehen müssen. Jede Gemeinde steht in der Pflicht für die menschenwürdige Unterbringung von vertriebenen Menschen zu sorgen. Warum? Weil Menschen vor dem Tod flüchten. Auf ihrem Weg ersticken Menschen in Lastwägen und ertrinken im Meer, weil Europa ihnen keinen sicheren Weg bietet und Menschen zwingt, sich solch gefährlichen Situationen auszusetzen. Und was machen viele Gemeinden? Sie nehmen sich aus der Verantwortung. Und das ist ein gefährliches Spiel, unterstützt es genau jene Hetzer und Hetzerinnen, die Flüchtlinge als Gefahr sehen und noch viel üblere Dinge über vertriebene Menschen denken, sagen und schreiben. Gerade als Politiker und Politikerinnen haben wir eine Verantwortung, diese Ansichten nicht zu füttern, sondern genau das Gegenteil zu tun: Die Menschen aufzurufen, vertriebene Menschen Willkommen zu heißen. Sich selbstbewusst hinzustellen und deutlich sagen, dass eine Unterkunft geschaffen wird, weil es unsere Aufgabe ist. Nicht den geringsten Zweifel daran lassen, dass das richtig ist. Es engagieren sich derzeit so unglaublich viele Menschen für Flüchtlinge. Das gilt es zu fordern und zu fördern und nicht den Hetzern und Hetzerinnen weiteres Futter zu liefern.

Um die Bedenken abzubauen, lade ich euch und die Fulpmerinnen und Fulpmer herzlich ein, mich zu meinem Deutschkurs, den ich seit drei Wochen abhalte, zu begleiten. (Täglich ab 16 Uhr im Landessportcenter in Innsbruck) Wenn ihr in die Augen dieser jungen Männer geschaut habt, wenn ihr miterlebt habt, mit welch unglaublicher Freude, Motivation und Dankbarkeit sie alles aufsaugen, was wir ihnen lehren – dann – so meine Hoffnung – wird auch meine ehemalige Heimatgemeinde ihre Verantwortung wahrnehmen und Flüchtlingen ein zu Hause geben.

Liebe Grüße
Kathrin Heis

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