"Themen betreffen Generationen!"

„Im August vergangenen Jahres haben wir einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss für die Abhaltung einer Volksbefragung zum Thema Wasserableitungen gefasst und jetzt tut der Bürgermeister, als wäre nichts gewesen“, wundern sich die Oppositionsführer.

NEUSTIFT (tk). „Die Gemeinde hätte was das Ansinnen der TIWAG betrifft – drei Bäche für die Erweiterung des Kraftwerks Kühtai abzuleiten – keine Entscheidungsgewalt“, betont der Ortschef immer wieder. Aber wenn Neustift eh keine Rechte hat, brauchen wir doch auch nicht über Ausgleichsmaßnahmen zu verhandeln?“, fragt sich Friedl Müller von der Liste GWZ.

Wie er glauben auch seine Mitstreiter vielmehr, dass ein klares Ergebnis bei hoher Wahlbeteiligung am 13. März „die Verantwortlichen sehr wohl aufrütteln wird“: „Als die Volksbefragung zum Golfplatz ins Haus stand, hat Peter Schönherr damit sogar das Koalitionsabkommen begründet! Damals, als es ihm zugute kam, war es also ok, das Ohr am Volk zu haben, jetzt aber plötzlich nicht mehr?“ Günther Margreiter (Allgemeine Bürgerliste) ortet in den nun anstehenden, mittels jeweils fast doppelt so vielen wie eigentlich notwendig gesammelten Unterschriften eingeleiteten Volksbefragungen, jedenfalls einen klaren Bürgerauftrag: „Viele Leute haben uns darin bestärkt, von diesem völlig legitimen Mittel Gebrauch zu machen. Immerhin betreffen die Themen Wasserableitungen und Schule Generationen!“

„Die Position von Neustift würde sich bei einem für den Landesenergiekonzern negativen Ausgang sicher nicht verschlechtern, im Gegenteil! Die Meinung der Bürger muss bzw. soll berücksichtigt werden“, erachtet es auch Friedl Siller (Zukunft Neustift) als sinnvoll, wenn aus der Bevölkerung ebenfalls gehöriger Druck kommt. Das Dorfparlament hat ja bereits vor Jahren einen einstimmigen Beschluss gegen die TIWAG-Pläne gefasst und zwischendurch erneuert bzw. an die geänderten Voraussetzungen angepasst!

„Nur Schulneubau wird forciert!“
„Und die Schule wird für die Kinder und nicht für die Lehrer oder uns Mandatare gebaut. Die Kinder sind es auch, die diese Investition zurückzahlen müssen, daher können wir ruhig alle in diese Entscheidung involvieren“, merkt Andreas Gleirscher (Gemeinschaftsliste) zur Schul-Volksbefragung eine Woche später, am 20. März, an. Das Argument Schönherrs, demzufolge generell noch zu wenige Informationen vorliegen würden, wird im Grunde bestätigt: „Richtige Studien fehlen für beide Standorte, deswegen haben wir bei der Abstimmung geschlossen den Saal verlassen.“ Aber alle Neustifter Schulen in Kampl zentralisieren, wollen Pfurtscheller, Gleirscher, Müller, Siller und Margreiter einfach nicht: „Unser Gemeindegebiet erstreckt sich über 20 Kilometer!“, rufen sie in Erinnerung und rechnen vor: „Würden einige der kleinen Schulen bestehen bleiben, käme doch auch ein Neubau billiger, weil die Kubatur um einige Klassen kleiner ausfallen könnte!“

„Außerdem läuft alles verkehrt herum“, ärgert sich Sepp Pfurtscheller, „jeder Häuslbauer muss sich erst um den Grund kümmern, dann die Finanzierung auf die Beine stellen und erst dann wird gebaut!“ Siller: „Für den Fall, dass unsere Mittel nicht ausreichen, muss eine Sanierung des Gebäudes im Dorf immer eine Option bleiben! Aber hierzu gibt es erst recht keine Infos!“ Aber egal, wie die zwei Volksbefragungen ausgehen, die oppositionellen Fraktionen betonen, die Volksentscheide nicht nur zu akzeptieren, sondern sich auch danach zu richten: „Das erwarten wir uns auch vom Bürgermeister!“ Mit politischem Geplänkel haben die Urnengänge rein gar nichts zu tun, wird außerdem hervorgehoben: „Es geht uns rein um die Sache – um die Zukunft. Politisches Kleingeld ist das bei Gott keines, dafür geht es um viel zu viel! Wir wollen da niemandem eines auswischen, vielmehr waren, sind und werden wir immer bereit sein, mit Schönherr Gespräche zu führen. Im Grunde müssten wir doch alle froh sein, wenn wir wissen, was die Mehrheit der Neustifter will. Also bitte geht hin, je mehr ihre Stimme abgeben, desto repräsentativer sind die Abstimmungsergebnisse!“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.