TVB wehrt sich gegen Wasserableitungen

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NEUSTIFT. Kein wirklich Objektives Verfahren erwarten sich die Stubaier Touristiker bei der Umweltverträglichskeitsprüfung (UVP) im Zusammenhang mit den geplanten Wasserableitungen. Der Tourismusexperte Christian Baumgartner zerpflückte in der Vorwoche auch das Amtsgutachten zum Thema Tourismus. Das Gutachten soll laut dem Experten viele Fehler aufweisen: "Sachkompetenz habe ich an vielen Stellen vermisst." Das Gutachten sei nur auf den gegenwärtigen Status bezogen, keine Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft würden einbezogen. "Aber Tourismus ist im Wandel begriffen", betont Baumgartner. Gerade das Potential von Sportarten wie Tourengehen, Schneeschuhgehen oder Winterwandern könne da nicht ignoriert werden. Auch an den Methoden, wie der Gutachter zu seinen Daten kam, wird von ihm kritisiert: "Wer wurde wirklich befragt? Hier kann es keine relevnten tragfähigen wissenschaftlichen Aussagen geben!" Die Methodenwahl sei "schleißig".

Rechtsanwalt Erwin Köll – er vertritt die Initiative "Wilde Wasser" – zweifelt daran, dass das UVP-Verfahren objektiv ablaufe: "Letztlich sind Beamte weisungsgebunden".

Der Tourismusverband hat jedenfalls nicht vor, im Falle einer Genehmigung der Ableitungen aufzugeben. Sepp Rettenbacher kündigt an, "bis zum letzten Tropfen" für die wilden Wasser des Stubaitals kämpfen tu wollen: "Gehen auf keinen Fall auf einen Kuhhandel mit der Politik ein!" Die naturbelassenen Gewässer spielen eine zentrale Rolle in der Strategie des TVB. Schon jetzt machen die Sommermonate etwa 39 Prozent der Nächtigungen im Tal aus. Bereits 1,5 Millionen Euro wurden in das Projekt "WildeWasserWeg" investiert, der nach eigenen Angaben im Sommer von 2.500 bis 3.000 Gästen täglich besucht wird.

Neben dem TVB haben auch die Gemeinde Neustift und der Alpenverein angekündigt, im Falle einer Genehmigung als nächste Instanz das Bundesverwaltungsgericht anzurufen.

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