Die Fledermäuse – Vielfältige Quartiere

Fledermäuse sind gefährdet, und ihr Schutz ist nicht gerade einfach. Denn die Tiere halten sich während eines Jahres in unterschiedlichen Quartieren auf: in der kalten Jahreszeit halten Fledermäuse Winterschlaf in entsprechenden Quartieren. Das können Höhlen, Felsspalten oder Erdkeller sein. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist hier wichtig. In Tirol werden sehr gerne Holzstöße aufgesucht, nicht zuletzt deshalb, weil es hier sehr viele davon gibt. Sie sind trocken, gut isoliert und bieten Schutz vor Fressfeinden. Im Sommer kommen die Weibchen einer Art in so genannten Wochenstubenquartieren zusammen. Hier bringen sie ihre Jungen zur Welt und ziehen sie gemeinsam auf. Das sind Verstecke wie Baumhöhlen, oder hinter der Borke von Totholz oder auch hinter Fensterläden. Die Männchen verbringen diese Zeit allein oder schließen sich in „Junggesellen-Kolonien“ zusammen. Dabei kann die Distanz zwischen Sommer- und Winterquartieren bis zu 1.000 Kilometer betragen. In so einem Fall gibt es dann noch Zwischenquartiere für die Rast. Ab September suchen manche Tiere Balz- und Paarungsquartiere auf, um für Nachwuchs zu sorgen. „Die Soziallaute, die sie bei solchen Gelegenheiten ausstoßen, erinnern an das Zirpen von Heuschrecken und können zum Teil auch von Menschen wahrgenommen werden“ so Anton Vorauer, Tiroler Fledermausschutzbeautragter. „Je spezieller der Anspruch einer Art an ihre Quartiere oder auch die Jagd-Lebensräume, desto gefährdeter ist sie, weil den Tieren nicht immer optimale Bedingungen zur Verfügung stehen. Fällt nur ein Teil aus, kann das negative Auswirkungen auf die Population haben.“

Informationen: Mag. Anton Vorauer; anton.vorauer@fledermausschutz.at www.fledermausschutz.at

Über die Serie: Die Schutzgebietsbetreuung „Stubaier Alpen“ informiert in einer Serie über Fledermäuse: ihre Rolle beim Dracula-Mythos, die Lebensweise dieser einzigartigen Tiere und warum wir sie unbedingt schützen sollten.
Mehr Artikel zu den Serien der Schutzgebietsbetreuung Stubaier Alpen finden Sie hier: Schutzgebietsserien
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