Vom Schwimmbad in die Sill

Bei der Reinigung des zweiten Beckens wurde das Abwasser nun in die Kläranlage geleitet.
  • Bei der Reinigung des zweiten Beckens wurde das Abwasser nun in die Kläranlage geleitet.
  • hochgeladen von Katharina Ranalter (kr)

STEINACH (kr). Schon bald beginnt wieder die Badesaison in Tirol wieder. Und da sind im Vorfeld natürlich einige Reinigungstätigkeiten durchzuführen – auch im Schwimmbad Steinach. Diese sorgten vergangene Woche für großen Wirbel, denn das mit Putzmittel verunreinigte Wasser, das für die Reinigung verwendet wurde, ist in die Sill geleitet worden.

Bescheid von BH

Bei der Reinigung eines von zwei Becken im Steinacher Schwimmbad, wurde eine Leitung vom Becken direkt in die Sill gelegt, die mit Reinigungsmittel versetztes Wasser in den Fluss leitete. Seitens des Schwimmbad-Betreibers hieß es, dass es dafür einen gültigen Bescheid gibt. Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER bei der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck heißt es: "Es gibt tatsächlich einen Bescheid, dass das Wasser des Vorjahres aus den Schwimmbecken in die Sill geleitet werden darf – natürlich muss die Wasserqualität so sein, dass die Umwelt nicht gefährdet wird."

0,0013 Liter pro Sekunde

Betreiber des Schwimmbades ist die Gemeinde Steinach. Bürgermeister Josef Hautz sagt dazu: "Die Konzentration des Reinigungsmittels im abgeleiteten Schwimmbadwasser beträgt 0,0013 Liter pro Sekunde bei einer derzeitigen Wassermenge der Sill von rund 8.000 Litern pro Sekunde. Aufgrund dieser geringen Konzentration wurde dieser Vorgang auch in den vergangenen Jahren einmal im Jahr durchgeführt."
Luis Töchterle, Geschäftsführer der Fischereigesellschaft Innsbruck betont klar: "Für die Fischereigesellschaft Innsbruck, die in diesem Bereich das Fischereirecht besitzt, ist eine derartige Vorgangsweise nicht hinnehmbar." Die Sill sei durch harte Verbauungen, Ausleitungskraftwerke, häufige Baustellen, die meist parallel laufende Bundesstraße etc. ohnehin schwer belastet, so Töchterle weiter: "Da sollten zumindest derartig fahrlässige Verschmutzungen tunlichst unterbleiben."

Gemeinde hat reagiert

Das mit Reinigungsmittel verunreinigte Wasser des ersten Schwimmbadbeckens wurde mit der erwähnten Konzentration von 0,0013 Litern pro Sekunde in die Sill geleitet.
Bei der Reinigung des zweiten Beckens wurde die Vorgangsweise jedoch nun geändert, betont Bgm. Josef Hautz: "In Zukunft erfolgt die Ablassung des mit dem Putzmittel verunreinigten Wassers über die Kläranlage in Steinach. Dies ist deshalb erlaubt, weil das Reinigungsmittel biologisch abbaubar ist."

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