Rainer Maria Rilke

Beiträge zum Thema Rainer Maria Rilke

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Wieder duftet der Wald ...

Es heben die schwebenden Lerchen mit sich den Himmel empor. Zwar sah man noch durch die Äste den Tag- wie er leer war; der unseren Schultern schwer war. Aber nach langen, regnenden Nachmittagen kommen die goldübersonnten neueren Stunden; vor denen flüchtend an fernen Häuserfronten alle die wunden Fenster furchtsam mit Flügeln schlagen. Dann wird es still. Sogar der Regen geht leiser, über der Steine ruhig dunkelnden Glanz. Alle Geräusche ducken sich ganz in die glänzenden Knospen der Reiser....

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Wintereinbruch in Kärnten; mein verwunschener Garten...
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Die hohen Tannen atmen heiser ...

Die hohen Tannen atmen heiser im Winterschnee, und bauschiger schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser. Die weißen Wege werden leiser; die trauten Stuben lauschiger. Da singt die Uhr, die Kinder zittern. Im grünen Ofen kracht ein Scheit, und stürzt in lichten Lohgewittern - und draußen wächst im Flockenflittern der weiße Tag zu Ewigkeit. Rainer Maria Rilke 

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Es lärmt das Licht im Wipfel deines Baumes ...

Es lärmt das Licht im Wipfel deines Baumes und macht dir alle Dinge bunt und eitel. Sie finden dich erst - wenn der Tag verglomm! Die Dämmerung, die Zärtlichkeit des Raums, legt tausend Hände über tausend Scheitel, und unter ihnen wird das Fremde fromm. Du willst die Welt nicht anders an dich halten, als so, mit dieser sanften Gebärde. Aus ihren Himmeln greifst du dir die Erde und fühlst sie unter deines Mantels Falten. Du hast so eine leise Art zu sein, und jene, die dir laute Namen weihn;...

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