Chronistenbibliothek Tirol-Mitte
20 Jahr-Jubiläum im Telfer Noaflhaus

Landeschronist Ossi Wörle (li.) und Bgm. Christian Härting (re.) mit den geehrten, Telfer Ortschronist und stellv. Landesachronist Hansjörg Hofer, Dr. Stefan Dietrich und Sepp Fleischer (nicht anwesend Werner Seib).
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  • Landeschronist Ossi Wörle (li.) und Bgm. Christian Härting (re.) mit den geehrten, Telfer Ortschronist und stellv. Landesachronist Hansjörg Hofer, Dr. Stefan Dietrich und Sepp Fleischer (nicht anwesend Werner Seib).
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Eine wichtige Einrichtung wurde am Freitag, 27. September 2019, im Telfer Traditonsgebäude "Noaflhaus" gefeiert: Die Chronistenbibliothek Tirol-Mitte hat hier seit 20 Jahren eine Heimat, wie auch das Heimat- und Fasnachtsmuseum, die Bücherei und in den ersten Jahren auch das Info-Büro des Tourismusverbandes.

Chronistenbibliothek Tirol-Mitte

Wie wichtig diese Einrichtung ist (neben den weiteren Chronistenbibliotheken fürs Oberland in Mötz und für's Unterland in Brixlegg) unterstrich Landeschronist Helmut Hörmann in seinem Referat. Ihm, dem Bezirkschronist Hansjörg Hofer und dem Alt-Bgm. Helmut Kopp ist die Gründung dieser Chronistenbibliothek in Telfs zu verdanken.
Schwerpunkt in dieser Einrichtung sind Publikationen aus dem ARGE-ALP-Raum und „Neue Medien“ (Videos, CDs, DVDs, Mitschnitte lokaler TV-Stationen) sowie das komplette Archiv der Lokalzeitung "Blickpunkt".

Fundgrube "Blickpunkt"

Eine wahre Fundgrube ist das Archiv des "Blickpunkt", gegründet 1967 von Norbert Walser (bei der Feier anwesend mit Gattin Doris) und Walter Thaler. Historiker Dr. Stefan Dietrich gewährte Einblicke in die damalige Berichterstattung. Damals haben die Zeitungsmacher noch viele Sensationen und Skandale liefern müssen, um im Gespräch zu bleiben, erklärte Dietrich: "Das frühere Redaktionsteam ist noch recht frech und unbekümmert an die Themen herangegangen, man hat damals mehr 'hineingeholzt'." Meinungen vermischten sich mit objektiven Berichten, so Dietrich. Die Gründung der Zeitung hatte auch politische Hintergründe. Der später gratis und wöchentlich erscheinende Blickpunkt wurde um 1994 an die Bezirksblätter verkauft, für die "eingefleischten" Telfer bleibt dieses Blatt aber weiterhin der "Blickpunkt". Noch heute suchen viele Leute und auch Vereinsvertreter das Blickpunkt-Archiv auf, um damalige Berichte für die eigene Chronik zu übernehmen.

Treues Team

Nach einem Vortrag von Gemeindechronist Hansjörg Hofer über die Geschichte des Noaflhauses (siehe "zur Sache" unten) wurden die treuen Chronisten Sepp Fleischer, Stefan Dietrich, Werner Seib (in Abwesenheit) und Hansjörg Hofer von Bgm. Christian Härting geehrt. "Sie sind von der ersten Stunde an dabei. Ein gutes Zeichen, das gibt es nicht oft, es muss da wohl alles stimmen", freut sich "Teamchef" Hofer. Neu im Team ist Magdalena Schreter. Für die Geehrten hatte Hofer noch eine kleine Überraschung: Eine auf fünf Stück limitierte "An- und Einstecknadel", so Hofer, "Diese selbst hergestellt Auszeichnung ist zum Anstecken (um ihn offen zu tragen) und faltbar zum Einstecken" – eine schöne Erinnerung (siehe Fotos).

ZUR SACHE: Das Telfer "Noaflhaus":

Laut Hofer dürfte der Ursprung des Namens "Noafl" im Wort "naiv" liegen, das ist aber nicht ganz geklärt, damals war "naiv" ein anderes Wort für "überheblich" (nicht "dümmlich") – und naturgemäß ist man da nicht gerade stolz darauf, so Hofer: "So habe ich eine Fachmeinung eingeholt, nämlich von Heinrich Tilly".
Laut einer Legende, die der Telfer Künstler Tilly verbreitet,
stammt der Name Noafl-Haus von einem früher hier ansässigen Schuaster, dessen englischer Name aber nicht auszusprechen war. Das Schuastermesser heißt auf Englisch "Knife". Abgewandelt ins tirolerische wurde aus dem "Knife" – ausgesprochen "Neif" – ein "Noafl". Der Schuaster war dann eben der "Noafl" - da wusste dann jeder, wer gemeint war ...

Zu den Fakten:
Besitzverhältnisse der früheren "Noafl-Hauses", bzw. der "Sießischen Behausung":
Bis 1839 waren hier die Familie Joseph Pöschl vulgo "Puta"; ab 1839 - Fam. Peter Staudacher; Ende 19. Jhd. - Fam. Anton Plattner; 1891 - Festini Prina Thaddäus; 1912 - Fam. Rudolf Schaffenrath vulgo "Noafl"; Eheschließung von Rosa Schaffenrath mit Rudolf Oppeneiger auf deren Kinder übertragen; 1975 - Ablöse der Anteile durch Martha Oppeneiger (verehel. Brunner bzw. Arni); Seit 1991 - Marktgemeinde Telfs.

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