Abschussquote zu über 100% erfüllt

Wenn Wildtiere hilflos oder verendet angetroffen werden, bitte die zuständigen Jäger verständigen damit dieser helfend eingreifen kann. | Foto: Albert Mächler
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  • Wenn Wildtiere hilflos oder verendet angetroffen werden, bitte die zuständigen Jäger verständigen damit dieser helfend eingreifen kann.
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BEZIRK. Die Jagdstatistik für 2017 kann sich sehen lassen: Im Bezirk Innsbruck-Land freuen sich die Jäger/innen über eine über 100%ige Abschusserfüllung! Bezirksjägermeister Thomas Messner wird zur Eröffnung der Bezirks-Trophäenschau am 7.4. um 14 Uhr in der Casino-Tennishalle in Seefeld die Zahlen vortragen. Sorgenfalten bereitet allerdings immer noch der Zustand der Gamsbestände, wie Messner gegenüber BEZIRKSBLÄTTER erklärt.

Früher Winterbeginn günstig

Mit Ende des Jagdjahres (31.3.) konnte der Abschussplan für Rot- und Rehwild im Bezirk vollständig erfüllt werden, begünstigt auch durch den frühen Winterbeginn im Herbst, so Messner: "Die zeitigen Schneefälle im Spätherbst kamen den Jägern dabei zu Gute, da die Tiere wegen der Witterungsverhältnisse früher begonnen haben, zu wandern und um diese Zeit und bei dem Schlechtwetter noch wenige Freizeitnutzer diese Wanderungen beeinflussten."

Hohe Sonderabgänge

Besonders hoch fallen heuer die Sonderabgänge aus, also Verkehrsfallwild und aufgrund von Krankheiten oder schlechten Zustandes erlegte oder verendete Tiere. Die Zunahme der Verkehrsunfälle kann auch im Zusammenhang mit dem Wetter stehen. Der schneereiche Winter hat einige Tiere auf ihrer Nahrungssuche weiter in die Täler und in Straßennähe getrieben.

Extremer Winter für Wildtiere

Der heurige lange Winter ist für die Wildtiere eine große Herausforderung. Seit Anfang November 2017 gibt es fast überall eine geschlossene, hohe Schneedecke. Regen und Warmwettereinbrüche haben die Schneedecke verfestigt und das Wild kann gerade in höheren Lagen kaum natürliche Nahrung finden.
Durch den lang anhaltenden Winter sind bei den Wildtieren die Fettreserven verbraucht und viele sind, wenn sie nicht zu einer Fütterung können, dem Hungertod ausgeliefert. Dies ist auch jetzt schon an den Fallwildzahlen zu merken, die bereits von 585 Stück im Vorjahr auf 716 angestiegen sind.
Zudem sind noch größere Mengen an Fallwild zu erwarten, sobald die Schneedecke beispielsweise Lawinenopfer freigibt.

Wildkrankheiten

"Bei den Erlegungen von erkrankten Wildtieren verzeichnen wir leider ebenfalls eine deutliche Zunahme von 158 Tieren im Vorjahr auf aktuell 220 Stück", ist Bezirksjägermeister Messner besorgt. Vor allem beim Gamswild ist durch zahlreiche Fälle der Gamsblindheit ein großer Ausfall in den Beständen verzeichnet worden, welcher der Jägerschaft des Bezirks Sorgen bereitet.

Abschüsse und Fallwild (Stand: 30.3.2018)

Abschusszahlen:
Rotwild: Abgang 1.921 Stück, 103%ige Erfüllung
Rehwild: Abgang 3.067 Stück, 102%ige Erfüllung
Gamswild: Abgang 1.028 Stück, 92%ige Erfüllung

Beim Steinwild liegt der Abgang bei 13 Stück und beim Muffelwild bei 84.
Verkehrs-Fallwild: 318 Stück
Hegeabschüsse 220 Stück (Vorjahr: 158)
Sonstiges Fallwild: 716 Stück (585 im Vorjahr)

Unser Gamswild bereitet der Jägerschaft Sorgen

Der Anteil von Hegeabschüssen beim Gamswild ist im Jagdjahr 2017/18 hoch, also die Erlegung von Tieren in sehr schlechtem gesundheitlichen Zustand. Eine Fülle von Einflussfaktoren (Krankheiten wie Räude, Gamsblindheit, aber auch Klimawandel, Störungen) zeichnen sich für den ungünstigen Erhaltungszustand unseres Gamswildes verantwortlich. "Um die Entwicklungen beim heimischen Gamswild zu analysieren, wird der Tiroler Jägerverband in Zukunft mehr in Erforschung und Erfassung der Krankheiten beim Gamswild investieren", kündigte Landesjägermeister Anton Larcher bereits im Dezember 2017 an, er fungiert auch als österreichischer Gamswildreferent.

Verhalten im Wald - Ruhe für das Wild

Der für die natürliche Überwinterung von Wildtieren wichtige Lebensraum wird immer mehr durch den Freizeitnutzer Mensch beansprucht. Gerade während der winterlichen Notzeit sollte jeder Naturnutzer, vom Wanderer bis zum Freerider, Rücksicht auf die Tiere nehmen.
Hunde sollten unbedingt angeleint werden und bei der Wahl der Touren beim Schitourengehen, Schneeschuhwandern, Freeriden und sonstigen Aktivitäten sollte jeder Kontakt mit Wildtieren vermieden werden.
An der Fütterung ist Ruhe ein besonders wichtiger Faktor, damit diese richtig angenommen wird.
Die Hinweisschilder, die auf Winterruhezonen von Wildtieren hinweisen, sollten daher unbedingt berücksichtigt werden. Wenn Wildtiere in ihrer Winterruhe gestört werden und flüchten müssen, brauchen sie dabei sehr viel Energie, da ihr Stoffwechsel im Winter abgesenkt ist. Eine Flucht durch die Schneemassen kann daher katastrophal enden, auch wenn ein Wildtier etwa im Schnee einbricht und sich nicht mehr selbst befreien kann. Eine Gams braucht beispielsweise bei der Flucht durch brusthohen Schnee bis zu 15 Mal mehr Energie als normal. Rehe und Rothirsche sind dafür auf die menschlichen Fütterungen angewiesen, da ihr natürlicher Winterlebensraum, wie etwa die Innauen, vom Menschen beansprucht werden.

Wenn Wildtiere hilflos oder verendet angetroffen werden, bitte die zuständigen Jäger verständigen damit dieser helfend eingreifen kann. | Foto: Albert Mächler
BJM Thomas Messner ist zufrieden.
Hinweisschilder weisen auf Winterruhezonen hin. | Foto: TJV
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