Ein Dorf im Blickpunkt
Hatting in Zeit von 1800 bis 1900

Markus Geyr beim Hattinger Widum (alte Schule). | Foto: Geyr
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  • Markus Geyr beim Hattinger Widum (alte Schule).
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HATTING. Ein uralter Grabstein, gefunden in Hatting, machte den Inzinger Markus Geyr neugierig. Der Fund stammte von der Lehrer-Dynastie der Hoheneggers aus dem 19. Jahrhundert. Wer waren diese Leute, und wie war Hatting damals? "Es ist nicht viel aus dieser Zeit überliefert", erklärt der Hobby-Historiker und Volkskundler: "Das veranlasste mich, hier mal genauer nachzuforschen."

"Hatting anno" im Gemeindesaal

Das Ergebnis dieser Spurensuche wird rund um den Staatsfeiertag, am 25. Oktober ab 19:00 Uhr und nochmals am Feiertag, den 26. Oktober, um 10:00 Uhr und 14:00 Uhr im Gemeindesaal Hatting unter dem Titel "Hatting anno" in Form von Filmvorführungen und einer Ausstellung präsentiert.

Markus Geyr wird dabei unterstützt vom Verein „Kultur.Hatting“ und dem Chronik-Team Hatting. So entstand eine umfangreiche Ausstellung, die die Besucher in die Zeit der Freiheitskriege rund um Andreas Hofer entführt. Speziell stehen aber die Geschehnisse in Hatting im Vordergrund. Kartenmaterial, Aufzeichnungen von Orts- und Flurnamen, Sterbebilder (der vor 1900 geborenen BürgerInnen) geben Einblicke in diese Zeit. Sammler Bruno Sailer stellt originale Werkzeuge, Haushaltsgeräte und Kleidungstücke für die Schau zur Verfügung.

Die Innstromkarte aus 1820 ...

... ist eines der Highlights der Ausstellung, die gibt viel Aufschluss über die damalige Raumnutzung der hauptsächlich bäuerlichen Bevölkerung. "Aus dieser Karte habe ich eine Ansicht des damaligen Dorfes rekonstruiert", verweist Geyr auf seine Zeichnung auf dem Titel des Ausstellungs-Flyers. Etwa 400 Bürger bevölkerten damals den kleinen Ort, um 1900 waren es sogar noch weniger, erzählt Geyr: "Um die 300 Leute waren es noch in diesen schwierigen Zeiten."

Vier dokumentarische Kurzfilme

"Vier kurze Videos über diese Zeiten werden vorgeführt, die das Leben von Damals aus dem gefundenen Material darstellen",

erklärt Geyr. Dafür standen ihm Kartenmaterial, Bilder, Fotografien oder Chronikberichte sowie alte Zeitungsartikel zur Verfügung. Die Titel der daraus entstandenen Videos:
– Am Dorfbach entlang (eine Aufarbeitung der alten Hausnamen und des seinerzeitigen Dorfbildes)
– Hatting brennt (eine Darstellung des großen Dorfbrandes 1897)
– Hatting, ein Kind des Inn (Berichte über mehrere Innüberschwemmungen und die Innfähre)
– Der Schinder von Hatting
(Geschichte über das geheimnisvolle Abdeckerhäusl in der Gaisau).

Zwischen den Kurzfilmen werden Auszüge aus einem Bericht des Landrichters zu Hörtenberg über die damaligen Zustände im Gerichtsbezirk Hörtenberg vorgelesen. "Wenn der nicht gewesen wäre, wüssten wir nur wenig über diese Zeit", ist Geyr dankbar.

Zwischen den Kurzfilmen werden Auszüge aus einem Bericht des Landrichters zu Hörtenberg über die damaligen Zustände im Gerichtsbezirk Hörtenberg vorgelesen. "Wenn der nicht gewesen wäre, wäre vieles verloren gegangen", ist Geyr dankbar über viele Aufzeichnungen dieses Richters.

TERMIN:

Montag, 25.10.2021, 19.00 Uhr Ausstellungseröffnung
Dienstag, 26.10.2021 Ausstellung und Filmvorführungen um 10.00 Uhr und 14.00 Uhr
Ausstellungsende um 16.00 Uhr.
Eintritt: freiwillige Spenden
Corona-bedingt ist eine Registrierung erforderlich – unter folgendem Link möglich:  Registrierung Hatting anno
Eine Registrierung ist auch über das Bürgerservice möglich: 05238/88255

Der Kulturverein bittet um Verständnis, dass die derzeit geltenden Regelungen hinsichtlich der Covid-Situation von den Mitgliedern überprüft werden müssen.

Markus Geyr beim Hattinger Widum (alte Schule). | Foto: Geyr
Aus einer Innstromkarte aus 1820 hat Markus Geyr eine Dorfansicht (Richtung Nordwesten) rekonstruiert, im Bild ein Ausschnitt dieses Werkes. | Foto: Grafik: Geyr
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