Naturpark Karwendel
Jahresbilanz – Scharnitz mit positiven Ergebnissen

Das Jahr 2020 stand zwar im Schatten von Corona, doch für den Naturpark Karwendel stand es auch im Licht des Titels "Naturpark des Jahres".  | Foto: Tobi Lanzanasto
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  • Das Jahr 2020 stand zwar im Schatten von Corona, doch für den Naturpark Karwendel stand es auch im Licht des Titels "Naturpark des Jahres".
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TIROL/SCHARNITZ. Wie so vieles in diesem Jahr, musste auch das Pressegespräch zur Jahresbilanz 2020 des Naturpark Karwendel online ablaufen. Doch wie es Obmann Sepp Hausberger bei der Begrüßung schon ankündigte: es gibt trotz Corona viele positive Nachrichten Seitens des Naturparks. 

Karwendelprogramm 2020

Geschäftsführer Hermann Sonntag führte durch die Jahresbilanz 2020 des Naturpark Karwendel. Dabei leitend war vor allem der Umstand, dass der Naturpark den Titel Naturpark des Jahres erhielt. Unter anderem wahrscheinlich, da im geplanten Karwendelprogramm der Naturschutz groß geschrieben wurde.
Dazu erläuterte Sonntag zum Beispiel die geplante Weidefreistellung. Bauern, denen die Weiden gehören, bekommen eine Vergütung, damit ihre Kühe nicht auf den Naturschutzwiesen die Knospen zertreten. Erfolgreich abgeschlossen, wurde dieses Jahr das Projekt der Wildflüsse.

Erfreuliche Entwicklung in Scharnitz

Im Bereich "Erholung und Tourismus" konnte man einige gesteckte Ziele für 2020 erreichen. Die Besucherinfrastruktur im Naturpark Karwendel bietet den BesucherInnen inzwischen eine
ansprechende und zeitgemäße Information. Vor allem das neueste Besucherzentrum in Scharnitz zeigte eine sehr positive Entwicklung. Ca. 72.000 Besucher kamen im letzten Jahr nach Scharnitz ins Besucherzentrum. 
Zudem sieht man das Ziel, sich als "Touristische Aushängeschild" zu etablieren, als erreicht an. Der Naturpark wird als ein Aushängeschild im Bereich „Natur“ bei den Tourismusbetrieben integriert und kommuniziert.
Im nächsten Programm, möchte man sich bei den Besucherzentren vor allem auf die Außengelände fokussieren und vermehrt Ausstellungen anbieten. Diese wurden in 2020 sehr gut angenommen, so auch im Besucherzentrum Scharnitz. 

Besucherlenkung enorm wichtig

Mit der Coronapandemie nahm die Besucherlenkung eine noch wichtigere Rolle ein als sonst. Die Berge wurden in 2020 "gestürmt", wie es Geschäftsführer Sonntag ausdrückte. Beim Naturpark versuchte man vor allem im Vorfeld in den sozialen Medien die Besucher zu sensibilisieren und auf gewisse Regelungen hinzuweisen. 
Das Naturpark-Informationszentrum in Scharnitz wurde oft und gerne aufgesucht – 22.000 BesucherInnen von Juni bis Oktober. Von den Besuchern wurde auch gerne das Medienhaus in Anspruch genommen. Die beiden präsentiertenObjekte haben einen starken regionalen und historischen Bezug. Der Steinadler stammt aus dem Gleirschtal und war ein Opfer der damaligen Schlagfallen, die beeindruckende, schmiedeeiserne Bärenfalle wurde extra für den Fang des letzten Tiroler Bären angefertigt, der später im Stallental (bei der Bärenrast) erlegt wurde. Die Exponate sind Dauerleihgaben der Familie Heinrich Gaugg aus Scharnitz.
Bezüglich der Besucherlenkung möchte man im nächsten Programm die Verbände des Wassersports, wie die Kanuverbände, noch mehr mit einbringen.

Veranstaltungen im Coronaschatten

Besonders die Bildungsveranstaltungen kamen wegen Corona in 2020 zu kurz oder wie es Sonntag ausdrückt: der Bildungsbereich wurde "katastrophal" getroffen. Über 100 Veranstaltungen von Schulen mussten abgesagt werden. Als kleine Kompensation hat man gemeinsam mit allen Naturparkschulen im Karwendel und der Künstlerin Beatrix Weger ein Karwendelbüchlein erstellt. Geordnet nach den Lebensräumen „Wasser“, „Wald“, „Almen“, „Gebirge“ werden jeweils 3 besondere Tier- bzw. Pflanzarten portraitiert. Jede Art wird mit einem Bild der Künstlerin dargestellt und mit Skizzen und Texten der SchülerInnen ergänzt. 
Der Sommer war zwar einigermaßen positiv und insgesamt konnten 44 Veranstaltungen mit 593 TeilnehmerInnen durchgeführt werden, doch am Ende war es coronabedingt eine sehr eingeschränkte Saison.

Wie geht es weiter?

Durch die Coronakrise verlängerte man das laufende Programm des Naturpark Karwendel um ein Jahr. Bewusst hat man sich noch zusätzlich Zeit "gegeben", um die anspruchsvollen Zielsetzungen trotz einer laufenden Pandemie zu erreichen. Wobei diese mit den Jahren immer höher gesteckt werden, denn in dem fünf-Jahres-Rhythmus kann sich immer recht viel ändern, betont Sonntag. Zudem muss man die in 2022 anstehenden Gemeinderatswahlen in Tirol beachten. Immerhin inkludiert der Naturpark Karwendel 15 Tiroler Gemeinden. Mit den gewählten Gemeindevertretern kann man anschließend ein weiteres Programm für den Naturpark Karwendel beschließen.

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