Homeschooling-Studie
"Jeder zehnte lernt nur eine Stunde pro Tag"

Eltern und YouTube sind Haupt-Hilfequellen für Schüler. | Foto: pixabay
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TELFS. Umfrage: In 67 Prozent der Fälle müssen Eltern oder Geschwister zu Hause als „Hilfslehrer“ einspringen. Im Schnitt verbringt jeder Schüler nur etwas mehr als zwei Stunden pro Tag mit Lernen.

Grund zur Besorgnis

 „Die Schülerhilfe hat rund 100 Standorte in Österreich und 1.000 in Deutschland. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass die Schulsysteme beider Länder sehr ähnlich sind. Eine von uns in Auftrag gegebene Homeschooling-Studie in Deutschland gibt deshalb auch für Österreich Grund zur Besorgnis“, warnt Thomas Schmiederer, Geschäftsführer der Lern- und Bildungsförderungs GmbH. Demnach müssen die engsten Familienmitglieder im Distance Learning während der Schulschließungen am häufigsten Unterstützung leisten. „Vielen Eltern fehlt allerdings oft die Zeit und auch der pädagogische Background“, gibt der Experte zu bedenken.

Nur 2,2 Stunden am Tag gelernt

Am 8. Februar beginnen in Tirol die Semesterferien. Viel Zeit in der Schule haben die Kinder und Jugendlichen im ersten Semester allerdings nicht verbracht. Ähnlich ist die Situation in Deutschland. Wie eine aktuelle Studie von Fittkau & Maaß im Auftrag der Schülerhilfe nun schwarz auf weiß zeigt, haben die Kinder und Jugendlichen während der Schließung von Schulen und Ausbildungsstätten im Schnitt nur 2,2 Stunden pro Tag für die Schule oder Ausbildung gelernt. Selbst unter den Gymnasiasten war der Zeitaufwand nur geringfügig höher. „Besonders besorgniserregend ist, dass fast jeder Zehnte sogar nur eine Stunde pro Tag für das Lernen aufwendet“, erklärt Thomas Schmiederer.

Erklär-Videos auf YouTube sind kein geeigneter Ersatz

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 1.528 Eltern von Kindern und Jugendlichen (6 bis 19 Jahre) befragt. Erstaunlich ist auch die Auswertung dieser Frage ausgefallen: „Welche der folgenden Lern- und Unterstützungsformen kommen - während der aktuellen Schulschließungen und auch allgemein - bei Ihrem/n Kind/ern zum Einsatz?“. 67 Prozent der Eltern gaben an, dass entweder sie selbst oder die Geschwister der Kinder beim Lernen im Homeschooling unterstützen mussten. An zweiter Stelle folgt die kostenfreie Nutzung von Erklär-Videos, zum Beispiel auf YouTube. „Manche Eltern sind selbst im Homeoffice und mit der Doppelbelastung überfordert. Auch das völlig eigenständige Lernen mittels Erklär-Videos ist kein geeigneter Ersatz für professionellen Schul- oder Nachhilfeunterricht“, warnt der Experte.

Fast so, als würden Schüler und Lehrer nebeneinander sitzen

Schmiederer plädiert dafür, die Semesterferien unbedingt zum Lernen zu nutzen: „Bei unserem Live-Nachhilfe-Unterricht können sich die Schüler und Lehrer gegenseitig sehen, hören und unterhalten. Es ist fast so, als würden die Nachhilfelehrer direkt daneben sitzen – nur eben online.“ Von dieser Professionalisierung des Lernens profitieren nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch die Eltern können während dieser Zeit entspannter durchschnaufen. Nach Ende des Lockdowns und mit Wiederöffnung der Schülerhilfe-Standorte kann der Unterricht dann mit dem bereits vom Online-Nachhilfe-Unterricht bekannten Lehrer im Präsenzunterricht nahtlos fortgesetzt werden.

Eltern und YouTube sind Haupt-Hilfequellen für Schüler. | Foto: pixabay
Die Homeschooling-Studie für 2020. | Foto: Schülerhilfe
Thomas Schmiederer (Lern- und Bildungsförderungs GmbH / Schülerhilfe Innsbruck, Hall iT, Schwaz, Telfs Wörgl). | Foto: Schülerhilfe
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