Wespennest ein Fall für Profis
Wespen&Co.: Feuerwehr ist nicht zuständig

Abstand halten: Wespennester soll man am besten in Ruhe lassen – oder bei Gefahr in Verzug nur von Fachleuten entfernen lassen.  | Foto: Peter Larcher
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  • Abstand halten: Wespennester soll man am besten in Ruhe lassen – oder bei Gefahr in Verzug nur von Fachleuten entfernen lassen.
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Früher rückte die Feuerwehr aus, um Wespennester zu entfernen. Mittlerweile dürfen nur mehr Profis ran.

REGION. Wenn sich Wespen in unmittelbarer Nähe von Menschen mit einem Nest angesiedelt haben, können sie zu einer echten Bedrohung für die Gesundheit werden. Die Feuerwehr übernimmt grundsätzlich nicht die Entfernung der Wespennester. Der frühere Telfer Feuerwehr-Kommandant Peter Larcher hatte in seiner aktiven Zeit fast ein Dutzend Einsätze pro Jahr: "Ich habe selber Bienen, kenne mich da aus und habe gerne geholfen, mittlerweile macht das die Feuerwehr nicht mehr", erklärt Larcher.
In Telfs und auch in anderen Gemeinden wird man auf den Schädlingsbekämpfer verwiesen. Die Freiwillige Feuerwehr Telfs informiert auf ihrer  Homepage:

"Grundsätzlich ist dies nicht die Aufgabe der Feuerwehr! Bei absoluten Notfällen (etwa bei Allergikern oder wenn Kinder bedroht sind), sollte man den Raum/Ort sofort verlassen und eine Fachfirma mit der Beseitigung der Insekten beauftragen",

wird ergänzend erklärt. Und: "Wenden Sie sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer."

Schädlingsbekämpfer rufen

Wenn etwa kein Schädlingsbekämpfer in der Nähe ist (und ihm nicht das "Geschäft" weg nimmt) und wenn wirklich Gefahr in Verzug ist, bieten manche Feuerwehren in kleineren Gemeinden freiwillig die Entfernung von Wespennestern an. Laut Gesetz müssen Feuerwehren nicht zwingend helfen, wenn die geforderte Hilfe nicht der Gefahrenabwehr dient. Viele der Kammerjäger besitzen einen 24-Stunden-Service, der auch Einsätze in der Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen erlaubt. Diese Möglichkeiten müssen erst ausgeschöpft worden sein, bevor ein Feuerwehreinsatz im „Notfall“ gerechtfertigt ist.

Nest einfach "entsorgt"

Im Sinne der eigenen Sicherheit sollte man Nester nicht selber entfernen. Vor allem auch nicht "entsorgen", wie es in Telfs kürzlich passiert ist: Da wurde ein Nest im Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) abgestellt.

"Im AWZ mussten Fachkräfte hinzugezogen werden, um die Tiere umzusiedeln bzw. um die Sicherheit für alle Personen vor Ort wieder gewährleisten zu können",

informiert Christoph Schaffenrath, der Leiter vom Umweltbüro. Er appelliert:

„Im Sinne der Sicherheit darf ich darum bitten, keine lebenden Insekten im Müll zu entsorgen. Wenden Sie sich bei Bedarf an einen Schädlingsexperten aus der Region."

Ein professionell ausgebildeter Schädlingsbekämpfer bekämpft Wespennester routiniert und tiergerecht und ohne Beschädigung der baulichen Gegebenheiten.

Unverantwortlich: In einer Wertstoffsammelinsel sowie im AWZ wurden kürzlich lebende Insekten "entsorgt". | Foto: MG Telfs
  • Unverantwortlich: In einer Wertstoffsammelinsel sowie im AWZ wurden kürzlich lebende Insekten "entsorgt".
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TIPPS:

Generell gilt: Bei Begegnungen mit Wespen gilt es Ruhe zu bewahren. Durch hektische Bewegungen fühlen sie sich oder ihre Brut bedroht und stechen zu. Außerdem sollte ein Mindestabstand zum Nest von fünf Metern eingehalten werden.
Übrigens: Der Spuk ist bald wieder vorbei, denn das Wespenvolk stirbt in den Herbstmonaten und die Königin kehrt im nächsten Jahr nicht in das gleiche Nest zurück. Allerdings sie beginnt bereits im Frühjahr mit der Suche nach einem geeigneten Nistplatz. In dieser Zeit gilt es die Augen offen zu halten und präventiv zu handeln bzw. Öffnungen und Hohlräume am Haus zu kontrollieren und nach Möglichkeit abzudichten. Außerdem regieren Wespen empfindlich auf den Geruch von Lavendel, Basilikum, Rosmarin, Zitronenmelisse und Pfefferminze. Diese Pflanzen können somit auf dem Balkon oder der Terrasse dazu beitragen, dass die Insekten generell fernbleiben.

Schmerzende Stiche vs. Gefahr im Verzug

Wenn man von einer Wespe gestochen wird, haben sich Zwiebel-, Zitronen- oder Gurkenscheiben als schmerzlindernd erwiesen. Ebenso bewährt haben sich Essig, Zitronensaft und zerriebene Spitzwegerich- oder Tomatenblätter. Es gilt die betroffene Stelle damit einzureiben und die Schwellung mit Eiswasser, Coldpacks oder Eiswürfeln zu kühlen. Sollte der Gestochene allergisch auf das Wespengift reagieren, ist unverzüglich medizinische Hilfe zu holen, da ein anaphylaktischer Schock lebensbedrohlich ist. Auch Stiche im Mund bzw. Rachenraum erfordern eine schnelle ärztliche Behandlung.

Mehr und Tipps dazu auch auf der  Homepage der Marktgemeinde Telfs

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