Liste Fritz ortet Stellvertreterkrieg
Grundstücksstreit in Polling

Markus Sint, Mario Greil, Robert Greil, Mag. Matthias Waldmüller (von links nach rechts). | Foto: Liste Fritz
  • Markus Sint, Mario Greil, Robert Greil, Mag. Matthias Waldmüller (von links nach rechts).
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POLLING. Zuerst war da eine Zusage für den Erwerb eines Grundstückes von der Gemeinde Polling, doch dann kam 2020 die Aufforderung durch die Gemeinde, das Grundstück zurückzugeben, da die Voraussetzungen für den Erwerb dieser günstigen Gemeindefläche nicht mehr gegeben sind.
Es handelt sich dabei um den Grund des Sohnes von Oppositionsführer Robert Greil: Mario Greil hätte auf diesem Platz längst ein Einfamilienhaus errichten können, stattdessen wird vor Gericht prozessiert. Wie kam es dazu?

"Ich bin in Polling aufgewachsen, war hier im Kindergarten und in der Schule, war Mitglied bei den Schützen, der Feuerwehr und im Fußballverein. Seit 2009 arbeite ich in Polling und habe mich im Feber 2018 für ein 400 m2 großes, gefördertes Grundstück beworben, um für meine Familie ein Einfamilienhaus zu bauen."

So schildert Mario Greil, der Grundstückskäufer und von der Gemeinde Polling Beklagte, die Umstände zu seiner Person und sein Anliegen:

"Per Gemeinderatsbeschluss habe ich den Zuschlag erhalten, dann einen Keller und ein Fertigteilhaus bestellt. Ein halbes Jahr später hat mich die Gemeinde plötzlich aufgefordert, das Grundstück zurückzugeben. Ihr Vorhalt, ich hätte bewusst falsche Angaben im Fragebogen zu den Vergaberichtlinien gemacht, was nicht stimmt!"

Die Gemeinde beruft sich darauf, dass Greil nicht wohnbauförderungswürdig ist, er habe verschwiegen, dass seine Partnerin bereits ein Grundstück in Thaur besitzt. Die Gemeinde forderte die Beklagten zur Rückabwicklung des Verkaufes auf. Der Vertrag wäre vom damaligen Bgm. Gottlieb Jäger nicht unterfertigt worden, hätte sich aus der Grundbuchabfrage bereits ein Grundstückseigentum von Greils Partnerin ergeben.

Mario Greil schildert weiter:

"Nachdem das erstinstanzliche Urteil des Landesgerichtes Innsbruck keine Verfehlungen meinerseits festgestellt hat, ist die Gemeinde jetzt trotzdem noch in Berufung gegangen. Damit ziehen sich die rechtlichen Verfahren weiter in die Länge, dadurch entstehen mir und meiner Familie enorme Kosten!"

Greil spricht von Anwaltskosten und steigenden Baukosten, aus den Verträgen für den bestellten Keller und das bestellte Fertigteilhaus kommt er nun nicht mehr heraus.

"Die Situation zerrt an unseren Nerven und ist existenzbedrohend für mich, meine Frau und meine beiden Kinder!“,

berichtet Mario Greil. Sein Rechtsanwalt Mag. Matthias Waldmüller erklärt, das erstinstanzliche Urteil des Landesgerichtes Innsbruck gibt seinem Mandanten vollumfänglich Recht:

"Es liegt kein Motivirrtum und auch kein Geschäftsirrtum vor. Mario Greil hat nichts falsch gemacht, er hat sich für das Grundstück beworben, er ist wohnbauförderungswürdig, er hat den Zuschlag bekommen, er hat das Grundstück finanziert und er ist Alleinverdiener einer vierköpfigen Pollinger Familie. Beinahe 60.000 Euro an Kosten für die erste Instanz und die Berufung durch die Gemeinde sind bisher schon entstanden. Das entspricht jener Summe, die das 400 m2 große Grundstück gekostet hat."

Die Liste Fritz stellt sich nun an die Seite der jungen Pollinger Familie und berichtete über den Fall in einer Pressekonferenz vergangenen Freitag 22. April 2022. Landtagsabgeordneter Markus Sint von der Liste Fritz meint, Grundstückswerber Mario Greil ist unverschuldet in die untersten Mühlen der Gemeindepolitik geraten, weil sein Vater Oppositionspolitiker in Polling ist:

„Die Gemeindeführung schlägt den Sack und meint den Esel. Sie führt einen Stellvertreterkrieg, meint den Vater und trifft den Sohn. Robert Greil ist seit 2016 hartnäckiger und erfolgreicher Oppositioneller im Pollinger Gemeinderat und deckt diverse Missstände in der Gemeinde auf. Die Klage gegen Mario war schon unnötig und unmenschlich, die Berufung gegen das klare Ersturteil des Landesgerichtes Innsbruck ist eine Unverschämtheit! Neu Fakten kommen da nicht mehr auf den Tisch, da geht’s nicht um die Sache, da geht’s um Sippenhaftung! Wir fordern die Pollinger Bürgermeisterin dazu auf, dieses unwürdige Schauspiel zu beenden."

Die Gemeinde hat eine Fürsorgepflicht gegenüber den Gemeindebürgern und muss menschlich vorgehen, so Sint weiter: "Hart in der politischen Sache ist okay, aber persönliche Rachefeldzüge sind es nicht.

"Für die Pollinger Steuerzahler und für die Familie von Mario Greil zählen ein rasches Ende, dann sparen sich alle viel Geld und viele Nerven!“,

halten Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint und der Pollinger Gemeinderat Robert Greil abschließend fest.

"Fall wäre im Herbst erledigt gewesen, Hausbau hätte längst beginnen können"

Dieser Fall hätte bereits im September des Vorjahres vor Gericht beendet werden können, erklärt dazu Bürgermeisterin Gabi Rothbacher gegenüber Bezirksblätter.
Laut Gemeinde Polling musste man in Berufung gehen, da die Haftpflichtversicherung sonst den entstandenen finanziellen Schaden nicht gezahlt hätte.
Das Grundstück hätte Mario Greil unterm Strich durch diese Vorgeschichte 10.000 Euro mehr gekostet, damit wäre das Grundstück immer noch sehr günstig gewesen und der Fall erledigt, der Keller des Hauses würde jetzt stehen, so Rothbacher.
In der Gemeinderatssitzung am Montag, 25.4., um 19:00 Uhr im Schützenheim wird der Fall auf der Tagesordnung stehen:

"Mario Greil wurde von der Richterin im Landesgericht Innsbruck im Herbst 2021 empfohlen, diesen Vergleich so anzunehmen. Doch am Ende hat er das nicht gemacht. Im Gemeinderat werde ich die Sachlage nochmals erläutern. Auch ich hätte die Sache lieber erledigt gehabt und würde mich lieber anderen wichtigen Vorhaben in der Gemeinde widmen",

erklärt Rothbacher und weist Vorwürfe, hier gehe es um irgendwelche Rachefeldzüge, scharf zurück.

HIER zum BERICHT Causa Greil geht in nächste Runde

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