Schnittstelle zwischen EU und Volk

REGION. „Europa-Gemeinderäte“ setzen sich aktiv mit europäischen Themen auseinander, helfen BürgernInnen in EU-Relevanten Angelegenheiten, Fragen und Projekten: Erna Andergassen übt seit 2012 diese Funktion für die Gemeinde Seefeld ehrenamtlich aus. Beruflich beschäftigt sich Andergassen im Speziellen mit INTERREG IVA, ein grenzüberschreitendes Förderprogramm, das mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch die Europäische Union gefördert wird, wie die Seefelderin erklärt: "Als Mitarbeiterin der Euregio ZWK mit Geschäftsstelle in Garmisch-Partenkirchen berate und unterstütze ich potenzielle Antragsteller im Euregio Fördergebiet (Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Seefelder Plateau, Außerfern), damit diese bei der Umsetzung von grenzüberschreitenden Projekten in den Genuss von einer bis zu 60%igen EU-Kofinanzierung kommen. Aktuell wird von den Gemeinden Seefeld, Leutasch, Scharnitz und Mittenwald ein Zeitzeugenprojekt mit dem Arbeitstitel „Grenzgeschichten“ umgesetzt. In allen Gemeinden werden insgesamt 20 Interviews mit betagten Bürgern geführt. Das Ergebnis soll dann als Buch im kommenden Jahr erscheinen. Dieses Projekt wird zu 60 % aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert."
Derzeit ist es noch möglich, Projekte mit einer Gesamtfinanzierungssumme von max. € 25.000,- einzureichen. Infos: www.euregio-zwk.org (euregio@LRA-gap.de). Projekte müssen bis spätestens 31.3.2015 umgesetzt und auch abgeschlossen sein!
In Scharnitz ist Bürgermeisterin Isabella Blaha gleichzeitig EU-Gemeinderätin: "Natürlich sind wir als solche auch angehalten und dazu da, den Menschen mitzuteilen, dass die EU kein Schreckgespenst mit skurrilen Gesetzen ist, sondern a la long doch sehr wichtig für uns alle und den Erhalt unseres Friedens ist. Deshalb ist es auch ganz wichtig, die Botschaft zu verbreiten, dass auch EU-Wahlen wichtig sind und nur dann, wenn wir in der Lage sind auch hier unseren Abgeordneten den Rücken zu stärken mehr Gewichtung im dortigen Parlament haben werden."

EU-Gemeinderat

Seit Anfang 2010 gibt es die überparteiliche Initiative der „Europa-Gemeinderäte“ (EU-GR) in Österr. Städten und Gemeinden. Ziel dieses Projekts ist es, politische Mandatare dafür zu gewinnen, sich in den Gemeinden aktiv mit europäischen Themen auseinanderzusetzen.
Über das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten erhalten die EU-GR regelmäßig ausführliche Informationen zu EU relevanten Themen, wie z.B. aktuell zur Europawahl am 25. Mai.
In einer mehrteiligen Serie werden verschiedene Themen wie das Wahlrecht, die Bedeutung des Europäischen Parlaments oder die Rolle der europäischen politischen Parteien behandelt.
Für spezielle Fragen stehen die EU-GR über eine EU-Helpline mit dem Außenministerium in direkter Verbindung.
Ergänzend dazu werden regelmäßig Bildungs- und Informationsreisen und Netzwerktreffen angeboten.