Telfer "Gemeindewachkörper" kommt nicht - Sicherheit ist Bundessache

Das Sicherheitsgefühl lässt nach. Nicht nur in Telfs rüsten viele auf und schützen sich selbst. | Foto: Cartoon Roman Ritscher
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  • Das Sicherheitsgefühl lässt nach. Nicht nur in Telfs rüsten viele auf und schützen sich selbst.
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TELFS. Die Politik in Telfs nimmt die Sorgen der Bevölkerung ernst und bemüht sich um eine Aufsystemierung am örtlichen Polizeiposten. Mit einer parteiübergreifenden Bürgerinitiative wird seit dem Vorjahr Druck in Wien gemacht, die Planstellen in Telfs sollen von 31 auf 40 erhöht werden.
Parallel dazu beantragten die Telfer Gemeinderäte Angelika Mader (ÖVP), Vinzenz Derflinger und Sepp Köll (Telfs Neu) die Einrichtung einer Gemeindepolizei. Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung am Donnerstag, 3.5., mit 15:5 Stimmen (1 Enthaltung) gegen diesen "Gemeindewachkörper" gestimmt. Bereits im Gemeindevorstand wurde der Antrag mit 7:1 Stimmen abgelehnt.

Gemeindepolizei in vielen Tiroler Städten

Eine Gemeindepolizei gibt es bereits in mehreren Städten und Gemeinden wie z.B. Landeck, Imst, Sölden, Natters, Hall, Schwaz oder Kufstein. Die Gemeinde-Beamten sollten auch in Telfs so ausgebildet und ausgerüstet werden und dieselben Befugnisse erhalten wie Bundespolizisten. Der Antrag sah drei Beamte vor, die als Vollzeitbeschäftigte (40 Stunden) in Telfs und Region für Ruhe und Sicherheit sorgen.

Bgm. will Bund in die Pflicht nehmen

Bgm. Christian Härting hat sich bei anderen Gemeinden informiert und erklärt, dass der Trend zum "Gemeindewachkörper" wieder zurückgeht. Er plädiert dafür, die Bundespolizei mehr in die Pflicht zu nehmen, anstatt Geld für eine Gemeindepolizei auszugeben: "Drei Beamte geben den Telfern auch kein besseres Sicherheitsgefühl, und um das geht es hier eigentlich", ist Härting überzeugt und verweist auf die Petition: Der Bund soll endlich tätig werden und den Polizeiposten in Telfs aufstocken: "Der Schutz der Bevölkerung ist Aufgabe der Bundespolizei!"
Drei Beamte würden die Gemeinde im ersten Jahr zirka 350.000,- € kosten (inkl. Ausrüstung), dann jährlich etwa 200.000 €. Antragstellerin Angelika Mader meint: "Wenn Telfs für so viel anderes Geld in die Hand nimmt, dann sollte uns die Sicherheit erst recht etwas Wert sein."
"Andere Gemeinden bemühen sich hier selbständig tätig zu werden, und dann nutzen wir die Chance nicht und sorgen für unsere Sicherheit", ärgert sich Norbert Tanzer (SPÖ/PZT) über den Zentralismus.
"Sicherheit ist Bundesagenda", betont Vize-Bgm.in Cornelia Hagele (WFT): "Die Gefahr besteht, dass sich der Bund zurückzieht, wenn wir eine Gemeindepolizei haben!" Wenn es um den Hintergund geht, das Sicherheitsgefühl der Telfer Bürger/innen zu verbessern, dann müssten schon 10 bis 12 Gemeindepolizisten eingesetzt werden, erklärt Bgm. Härting. Sicherheitsgemeinderat Oliver Wille erinnert: "Wir haben am Polizeiposten in Telfs mittlerweile von 22 auf 29 Beamte aufgestockt, also es tut sich hier schon was."
Bgm. Härting ist nur unter anderen Bedingungen bereit, auch "Polizeichef" zu sein: "Wenn mir der Bund eine Million Euro gibt, dann mache ich gern den Polizeichef. Aber dann gebe ich Vollgas und stelle mehr Personal dafür ein."
Nur fünf von 21 Gemeinderäten sind schließlich bei der Abstimmung für die Installierung eines Gemeindewachkörpers. "Aber wir werden die Sache weiterhin im Auge behalten", versichert Bgm. Härting zum Schluss.

Das Sicherheitsgefühl lässt nach. Nicht nur in Telfs rüsten viele auf und schützen sich selbst. | Foto: Cartoon Roman Ritscher
"Sicherheit ist Bundesagenda", betont die Telfer Gemeindeführung. | Foto: Symbolbild: BBL
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