KIS - Kultur in Seefeld
Finissage der Pia-Fries-Ausstellung in Seefeld

Der Galerist Raffael Jablonka und die Schweizer Künstlerin Pia Fries beendeten mit einem Künstlergespäch die Winterausstellung im KIS Seefeld. | Foto: Lia Buchner
3Bilder
  • Der Galerist Raffael Jablonka und die Schweizer Künstlerin Pia Fries beendeten mit einem Künstlergespäch die Winterausstellung im KIS Seefeld.
  • Foto: Lia Buchner
  • hochgeladen von Lia Buchner

Die Finsissage der Winterausstellung im KIS - Kunst in Seefeld war aus mehreren Gründen ein wunderbares Geschenk. Für alle, die die Vernissage versäumt hatten, bot sich noch einmal die Gelegenheit, Pia Fries persönlich zu erleben. Die 1955 in der Schweiz geborene Künstlerin war mit sehr unterschiedlichen Arbeiten in der Kunsthalle in Seefeld zu Gast: einmal die sehr großformatigen, äußerst kraftvollen Ölbilder mit dramatisch pastosem Farbauftrag. Und dann die zarten kleinen Papierarbeiten zu japanischen Farbdrucken. "Tausend und Einerlei".

Im Gespräch mit dem Galeristen Raffael Jablonka erzählte sie über ihre Studienzeit bei Gerhard Richter und Anton Egloff, über die Verschwisterung der alten kontrahenten Farbe und Linie in ihrem Werk, über die Sackgasse der "Anti-Bewegungen" wie Dada oder Fluxus. Und das war das zweite Geschenk. Denn ganz im Gegensatz zum Goethe-Wort: "Bilde, Künstler, rede nicht" spach Pia Fries überaus konkret und mitreißend über ihren Arbeitsprozess und ihre künstlerischen Standpunkte. Zum Beispiel über die Frage, ob Kunst noch Kunst sei, wenn sie Geld verdienen muß. Van Gogh träumte von einem Zimmer und einem Bett, einmal täglich essen und genug Farbe für all seine Bilder. Heute kommen Studenten an die Kunsthochschulen mit dem ganz klaren Vorsatz, reich zu werden. Oder zur Situation der Frauen am Kunstmarkt: Wieviele Künstlerinnen fallen Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, auf Anhieb ein? Drei, vielleicht vier. Daran haben auch die 68er, die 70er Jahre nichts geändert. Dass man Frauen jetzt verstärkt ausstellt, beobachtet Pia Fries erst seit zwei, drei Jahren. Sie selbst ist eine ausserordentlich gefragte Künstlerin, sie stellt in New York, in Düsseldorf, in Zürich aus. Doch einem breiteren Publikum ist ihr Name bisher unbekannt. Oder: Wie die Künstlerin ihr Publikum sucht. Denn Kunst sei nur denkbar mit dem Betrachter, der sich auf das Werk einläßt, der es quasi mit seinem Betrachten erst vollendet. Kunst ist in allen Sparten immer Kommunikation, immer Austausch, sonst ist jede künstlerische Anstregung umsonst.

Die dankenswerte Idee des KIS-Führungsteams, die Ausstellungen nun mit einem Artist Talk zu beenden, stieß beim Publikum auf sehr positive Resonanz - und wird hoffentlich zu einer schönen Tradition. Die Sommerausstellung wird aller Voraussicht nach mit Arbeiten des New Yorker Künstlers Ross Bleckner bestückt werden. Mit Sicherheit findet die Vernissage am 20. Juni in Seefeld statt.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.