Interview und Video
Die Männer hinter dem perfekten Trainingslager
SEEFELD. Sie sind die wichtigen Männer im Hintergrund. Im Rampenlicht stehen immer die Millionenschweren Fußballer. Doch die können nur bei perfekten Bedingungen ihre Bestleitungen abrufen. Für diese Bedingungen ist in Seefeld aktuell die Salzburger Firma "SLFC-Soccer" verantwortlich. Chef-Organisator Christian Ablinger, ehemaliger Manager des FC Wacker erklärt im Interview, was alles zur perfekten Organisation eines Trainingslagers gehört, welchen Einfluss Corona auf seine Arbeit hat und wo die Unterschiede zwischen ÖFB und DFB liegen.
Die schwierigste Frage zuerst, wer wird Europameister?
CHRISTIAN ABLINGER:
Ab dem Achtelfinale ist alles möglich. Ich setze auf eines der Teams, die in Tirol trainiert haben, am liebsten natürlich Österreich.
Wer seid ihr, was macht ihr hier in Seefeld?
Wir heißen SLFC, ich bin der Haupt-Organisator, Hannes Empl trägt die Verantwortung. Alles was man hier in Seefeld sieht, haben wir zusammen mit ÖFB und DFB vorbereitet. Das Puzzle Gemeinde, Platzverantwortliche, Hotel, TVB, Bürgermeister usw. zusammenzusetzen, das ist unsere Aufgabe. Um diese Räder richtig ineinander zu bringen, braucht es viel know-how und ein großes Netzwerk. Am Ende des Tages ist es unsere Aufgabe, dass sich die Teams im Hotel und am Trainingsplatz rundum wohlfühlen. Da wir selbst vom Fußball kommen, haben wir da viel Erfahrung.
Wie gelingt der perfekte Platz?
An dieser Stelle geht ein Riesen-Dankeschön an die Gemeinde und die Sportanlagen und vor allem an Markus Gapp und sein Team, die das perfekt im Griff haben. Wir müssen nur sagen wann der Rasen fertig sein muss und sie richten den perfekt her. Markus Gapp steht da tagtäglich parat, da muss man echt mal danke sagen.
Wie verändert Corona eure Arbeit?
Nach wie vor macht Corona unserer Arbeit schwieriger, die Testungen, Einreisebestimmungen, etc. machen alles um einiges komplizierter. Sicherheitskonzepte und behördliche Anforderungen sind eine Mehrarbeit, auch die Regeln in den anderen Ländern müssen wir immer am Schirm haben. Vor allem für die Fans ist es natürlich schade. Die Vereine und auch wir wollen offene Trainings, das ist zurzeit aber einfach nicht möglich.
Was ist der Unterschied zwischen DFB und ÖFB?
Trainingslager und Basecamp sind natürlich ein großer unterschied. Beim Basecamp gibt die UEFA viel vor. Beim Trainingscamp nicht. Die Anforderungen bleiben aber in beiden Fällen ca. gleich. Auch wenn beim DFB alles etwas umfangreicher war, die Aufgaben bleiben in etwa die gleichen. Beim DFB waren beispielsweise 120 Pressevertreter anwesend, beim ÖFB nur 40. Solche Dinge müssen wir natürlich wissen und einplanen, im Endeffekt ist as aber keine Mehrarbeit. Einzig der Wechsel der Nationalmannschaften innerhalb von knapp zwei Tagen war eine Herausforderung.
Viele Stars auf einem Fleck, auch für dich etwas besonderes?
Obwohl wir das schon so lange machen, ist das schon noch toll und auch emotional. Vor allem das Ö.Nationalteam ist natürlich immer etwas besonderes. Auch dass der DFB zum ersten mal hier bei uns ist, ist für und etwas außergewöhnliches. Am Ende des Tages sind es aber trotzdem Kunden und alle Kunden sind gleich wichtig. Man freut sich aber natürlich trotzdem dass die alle da sind. Dann wissen wir, wir haben nicht viel falsch gemacht.
Hat man Kontakt zu den Spielern?
In Corona-Zeiten ist der Kontakt deutlich weniger. Über ein gelegentliches "Hallo" oder "Servus" kommt man selten hinaus. Da sind wir eher im Hintergrund. Mit alten bekannten wie Stanislav Tschertschessow oder auch mit Jogi Löw, die man noch aus FC Tirol-Zeiten kennt, quatscht man natürlich schon kurz.
Was ist das besondere am Standort Seefeld?
Nach wie vor ist die Kombi aus allem, Winter- und Sommersport, Hotel, Platz etc. in Seefeld immer top. Wir haben zwar auch an anderen Orten in Österreich Top-Bedingungen, dass allerdings zwei Mannschaften von diesem Kaliber direkt hintereinander an einem Standort trainieren, das hatten wir noch nie. Bis jetzt war das für uns die größte Aufgabe, die wir zu bewältigen hatten.
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