Gault-Millau
Sechs Hauben gehen ans Seefelder Plateau

Mario Döring und sein Team wurden mit insgesamt 5 Hauben ausgezeichnet, drei davon für den Chef's Table | Foto: Interalpen Hotel Tyrol
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  • Mario Döring und sein Team wurden mit insgesamt 5 Hauben ausgezeichnet, drei davon für den Chef's Table
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REGION (jus). Er wurde mit Spannung erwartet, am vergangenen Mittwoch war es soweit: der neue Gault-Millau ist erschienen. Der renommierte Restaurantführer hat nur für das Seefelder Plateau Hauben vergeben. In Buchen ist ein wahrer Shooting-Star dabei: das Interalpen Chef's Table stieg heuer neu ein und erreichte auf Anhieb 17 von 20 Punkten - das sind drei Hauben auf einem Schlag. Ebenfalls wieder eingestiegen ist das Astoria Hotel in Seefeld, das sich heuer eine Haube mit 14 Punkten holte. Das Interalpenhotel selbst hält sich mit 15 Punkten und bekommt damit zwei Hauben. Beide Hotels sind 5 Sterne Superior.

Astoria trumpft regional

Das Astoria Hotel in Seefeld kann seine Haube mit 14 von 20 Punkten halten. Seit Jänner 2018 wirkt hier der Bayer Andreas Rank als Küchenchef. "Andreas Rank und Sous Chef Benedict Jakob bringen mit ihren neuen Ideen einen frischen Wind in die Küche. Außerdem arbeiten die beiden verstärkt mit regionalen Produzenten zusammen", lobt Marketing-Leiterin Andrea Rofner die beiden Küchenkünstler. Das ist auch dem Gault-Millau aufgefallen, der sich durch die regionalen Gerichte getestet hat. Dabei wurden besonders die Kalbsbackerltascherl und das Beef Tatar als "sehr fein und exquisit" gelobt. Lob gab es auch für die Hauptgänge: "Den Hirschrücken und das Kalbsfilet kann man gar nicht zarter zubereiten", so der Restaurantführer. Auch das Rindsfilet war sous vide gegart worden, wodurch jedoch Röstaromen zur Gänze fehlten. Zu den Weinen heißt es: "Die Weinauswahl ist in Ordnung, nur machen Rotweine mit Zimmertemperatur nicht wirklich große Freude."
Zusätzlich zur Neubesetzung des Küchenchefs ändert sich im Restaurant noch etwas im nächsten Jahr: Denn nach dem Umbau vom letzten Jahr, in Zuge dessen 24 neue Suiten und ein neues Spa Chalet entstanden, kommt nun das Restaurant an die Reihe. Das Design der neuen Hotel Lobby und Bar im Alpin Chic Stil soll sich nämlich im Restaurant fortsetzen, um ein einheitliches Bild zu schaffen.

Shooting Star Chef's Table

Für das Interalpen Hotel Tyrol in Buchen (Telfs), gab es einen wahren Haubenregen. Maßgeblich daran beteiligt ist der Neueinsteiger Interalpen-Chef's Table. 17 Punkte und damit 3 Hauben hat das Restaurant auf Anhieb bekommen. Dort können sich die Gäste selbst ein Bild von den Kochkünsten machen. Und zwar wortwörtlich, sitzen sie doch statt im Restaurant direkt in der Küche und bekommen die Speisen von Mario Döring und seinem Team quasi frisch vom Herd serviert. Das Chef's Table muss separat gebucht werden, Reservierungen von zwei bis maximal 16 Gäste werden bis zu zwei Tage davor entgegengenommen. Laut Gault-Millau ist das allerdings gar nicht so einfach. "Anfragen werden stark zeitverzögert oder gar nicht beantwortet", heißt es. Die Hartnäckigkeit würde sich aber lohnen, denn was einen erwartet, sei "großes Fine-Dining-Kino".

Bodenständig mit einem Hauch Mittelmeer

"Alte Schule" ist dagegen das À la carte Restaurant des Interalpen Hotels, das erneut mit 2 Hauben und 15 Punkten ausgestattet wurde, und damit sein hohes Niveau hält. Das Restaurant bietet von traditioneller Tiroler Kost bis hin zu internationalen Speisen alles an, das wurde auch vom Gault-Millau lobend hervorgehoben und als "Hauch mediterranes Flair am Berg" bezeichnet. Besonders betont wird in der Kritik auch der Service am Tisch, welches den Prüfer wohl beeindruckt hat. Aber auch am Lob für das Essen wird nicht gespart. Dieses Lob gebührt vor allem Küchenchef Mario Döring und seinem Team, die sich laut Interalpen-Hotel mit "großer Liebe zum Detail und innovativen Ideen" an Rezepten aus aller Welt mit regionalem Bezug orientieren.
In beiden Kritiken werden besonders auch die Weine gelobt, die Sommelière Theresa Lichtmannegger und ihr Team speziell auf die Gänge abgestimmt auswählen.

Zur Sache: der Gault-Millau

Der Restaurant-Führer "Gault-Millau" wurde nach seinen Gründern Henri Gault (gest. 2000) und Christian Millau (gest. 2017) benannt. Er gilt neben dem Guide Michelin als bedeutendster Restaurantführer und vergibt jedes Jahr sogenannte "Hauben" für die Haute Cuisine. Diese beziehen sich auf ein Punktesystem von 0 bis 20, das an französische Schulnoten angelehnt ist. Mit 13 und 14 Punkten bekommt man eine Haube, mit 15 und 16 zwei, mit 17 und 18 drei und ab 18 vier. Die Höchstnote 20 wird in der Regel nie vergeben, da nach Ansicht der Gründer nur Gott Vollkommenheit feststellen kann. Mit diesem System wird ausschließlich die Leistung der Küche bewertet, das Ambiente, der Service und der Wein werden in einer zusätzlichen Beschreibung bewertet.

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