Tirols erste Bio-Senfmanufaktur eröffnet in Telfs - mit Video

Der Senfmüller Thomas Weber und seine Tiroler Partnerin Damaris Wolfger haben in Telfs Tirols erste Bio-Senfmanufaktur eröffnet.
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TELFS. Thomas Weber, gebürtiger Sachse und gelernter Diätkoch, hat seine erfolgreiche und weitum bekannte Senfmanufaktur von Vilshofen in Niederbayern nach Telfs übersiedelt. Hier will er nun zusammen mit seiner Partnerin Damaris Wolfger die Tirolerinnen und Tiroler für das Thema Senf begeistern.

Vom Diätkoch zum "Senfbewahrer"

Weber war bereits 20 Jahre als Diätkoch in Deutschland tätig, als er 2006 für Freunde und Bekannte einen "Fresskorb" zusammenstellte, wo auch ein Senf als Gewürz dabei war. "Den habe ich auch selbst hergestellt. Ich machte einen Estragon-Rucola-Senf, die Zutaten wuchsen gerade in meinem Garten", erzählt Weber: "Ich habe Zuhause in meiner Küche mit einem Mörser den Senf hergestellt, der kam gut an, so machte ich mehr."
2009 kam Weber an einem Punkt an, wo er sich entscheiden musste, ob er als Koch weitermachen wollte oder nur mehr Senf produzieren: "Beides ging dann nicht mehr." So kam es, dass Weber sich selbständig machte und auch als "Senfbewahrer" auf Mittelaltermärkten unterwegs war: "Senf war im Mittelalter ein wertvolles und teures Gewürz, das einzige was in Europa verfügbar war. Der Papst hatte sogar seinen eigenen Senfbewahrer, der nur darauf schaute, dass der Papst immer Senf hat." Auf einem Mittalaltermarkt auf der Festung Kufstein lernte Weber 2014 seine jetzige Lebensgefährtin Damaris kennen. 2015 überlegten beide, den Lebensmittelpunkt und auch die Manufaktur ins schöne und freundliche Tirol zu verlegen. Als der Mini-MPreis im Telfer Ortsteil St. Georgen aufhörte, ergab sich die Möglichkeit, diese Räume anzumieten.

Alles bio und selbst gemahlen

So schaffte Weber auch seine 750 Kilogramm schwere und selbst nach Maß angefertigte Senfmühle nach Telfs, allein der Mühlstein aus Granit wiegt eine halbe Tonne. „Unser Senf wird zu 100 Prozent manuell kaltvermahlen“, betont Thomas Weber. Dieses aufwändige und fast schon ausgestorbene Verfahren ist besonders schonend und sorgt für unvergleichliche Geschmackserlebnisse.
„Bei der Verarbeitung kommen ausschließlich Zutaten biologischen Ursprungs zum Einsatz“, so der Senfbewahrer. Wie bisher bezieht Thomas Weber die Senfkörner aus Niederbayern. „Die Böden in Tirol sind für den Anbau von Senf nur bedingt geeignet“, so der Senfspezialist. Alle WEBER-Senfsorten sind bio-zertifiziert, kaltvermahlen, frei von künstlichen Zusatzstoffen und Farbstoffen, frei von beigemischten Aromen und frei von Geschmacksverstärkern. „WEBER Senf steht von Anfang an für Natur pur – und wenn man sich die vielen E-Nummern ansieht, die im Industriesenf enthalten sind, wird mir ganz schlecht“, so der 45-Jährige.

16 verschiedene Sorten Senf

In Telfs werden künftig 16 verschiedene Sorten Senf sowie eine ganz spezielle Bio-Chilipaste hergestellt. Bestseller waren bisher in der scharfen Geschmacksrichtung der Meerrettich-Senf, unter den deftigen Varianten der Bier-Senf – auch das verwendete Bier ist natürlich biologischen Ursprungs – und bei den milden Sorten der Honig-Senf. Weitere Spezialitäten sind der einzigartige Schoko-Chili-Senf, der Kräuter-Senf sowie der Marillen-Senf. Sämtliche Rezepturen stammen von Thomas Weber, der ständig an neuen Kreationen tüftelt (siehe auch im Onlineshop unter www.weber-senf.at oder direkt in der Bio-Senfmanufaktur in der Josef-Gapp-Straße 10 in Telfs sowie auf ausgewählten Mittelaltermärkten oder auch bei den Telfer Monatsmärkten).
Webers Ziel ist es, zukünftig auch im heimischen Lebensmittelhandel, insbesondere in Bioläden und Reformhäusern gelistet zu sein. Außerdem beliefert Thomas Weber Top-Unternehmen wie die Fluggesellschaft Emirates oder die heimische Spitzengastronomie mit seinem Senf – hier sind auch individuelle Eigenmarken, die in Geschmack und Design auf den Kunden zugeschnitten werden, möglich.

Eine weitere Besonderheit: Nach Voranmeldung kann Tirols erste Bio-Senfmanufaktur gerne besichtigt werden – eine Senfverkostung inklusive. „Hier möchten wir alle Genießer ansprechen: allen voran all jene Tirolerinnen und Tiroler, die sich für das faszinierende Geschmackserlebnis von Senf interessieren, aber auch Schulen und Touristen, die nun eine echte Tiroler Spezialität mit nach Hause nehmen können“, so Damaris Wolfger.
Der nun in Tirol lebende niederbayerische Sachse ist in Tirol schon heimisch geworden: "Man hat uns hier in Telfs einen großartigen Empfang bereitet und die Zusammenarbeit mit den Behörden war hervorragend“, betont Thomas Weber. „Auch können wir beobachten, wie interessiert sich die Bevölkerung für das Thema Senf zeigt. Und wenn alles gut geht, wird qualitativ hochwertiger Senf, wie dies bereits in Deutschland der Fall ist – auch hierzulande bald in aller Munde sein. Denn das Leben ist zu kurz für schlechten Senf..."

Kurzes Video zur Senf-Manufaktur in Telfs:

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