Ein Festival im Namen der Volksmusik

Sieben Leute gehören derzeit zum Verein (v.l.): Hansjörg Zahler (BM Wallgau), Adolf Hornsteiner (BM Mittenwald), Sabrina Blandau (GF Alpenwelt Karwendel), Constanze Werner (Leitung Geigenbauermuseum), Carsten Gerhard (Künstlerischer Leiter), Thomas Schwarzenberger (BM Krün) und Jürgen Wiesneth (Alpenwelt Karwendel)
  • Sieben Leute gehören derzeit zum Verein (v.l.): Hansjörg Zahler (BM Wallgau), Adolf Hornsteiner (BM Mittenwald), Sabrina Blandau (GF Alpenwelt Karwendel), Constanze Werner (Leitung Geigenbauermuseum), Carsten Gerhard (Künstlerischer Leiter), Thomas Schwarzenberger (BM Krün) und Jürgen Wiesneth (Alpenwelt Karwendel)
  • hochgeladen von Julia Scheiring

Unweit der österreichischen Staatsgrenze, in Mittenwald, wurde im April zu einer Pressekonferenz geladen. Das Thema: Die Gründung des Vereins "Saitenstraßen e.V." und die Vorankündigung des gleichnamigen Festivals. Wobei der Name Festival ein bisschen irreführend ist, es handelt sich hier um Volksmusik. Aber der Reihe nach:
Träger des neugegründeten Vereins sind die drei bayrischen Gemeinden Krün, Wallgau und Mittenwald. Noch steht "Saitenstraßen e.V." in den Kinderschuhen, doch nach Mitgliedern wird bereits fleißig gesucht. Mitglied werden kann eigentlich jeder und: "Wir möchten klarstellen, dass es sich hierbei um keine finanzielle, sondern ideelle Unterstützung handelt", betont der Mittenwalder Bürgermeister Adolf Hornsteiner. Er ist einer der drei Gründer des Vereins. Die anderen beiden sind Thomas Schwarzenberger, Bürgermeister der Gemeinde Krün und der Wallgauer Bürgermeister Hansjörg Zahler, der zurzeit den Vorsitz innehat. Dieser wechselt aber jedes Jahr. Ansonsten besteht der Verein derzeit aus sieben Mitgliedern inklusive Kassier und Schriftführer, sonst ist die Verwaltung aber ziemlich schlank gehalten.

Eine Gemeinschaftsidee nimmt Form an

Das Ziel des Vereines ist im Prinzip die Veranstaltung des neuen Festivals "Saitenstraßen".  Die Idee dafür spuke schon länger in den Köpfen der Verantwortlichen herum, jetzt sei sie greifbar geworden, erklärt Bürgermeister Hornsteiner: "Das ist definitiv ein Gemeinschaftsprojekt. Wir haben immer wieder mit solchen oder ähnlichen Ideen gespielt, dann haben wir es wieder vergessen. Die Gründung heute ist ein Meilenstein, weil die Veranstaltung jetzt Form annimmt." Das neue Festival findet vom 30. Mai bis zum 2. Juni in den drei Gemeinden Mittenwald, Krün und Wallgau stattfinden. Ein Jahr hat man also noch Zeit, um alles in die Wege zu leiten. Der Name lässt es schon erahnen - es ist ein Festival der Volksmusik, allerdings nicht auf Saiteninstrumente beschränkt. Verteilt auf die drei Gemeinden finden verschiedene "Hauptacts" und "Nebenacts", wobei darauf geachtet wird, dass sich die großen Auftritte nie in die Quere kommen. Donnerstag und Freitag sollen eher der Gastronomie gehören. "Uns würde sehr freuen, wenn hier immer wieder kleine Gruppen in den Gastgärten auftreten", erklärt Vorsitzender Zahler. Samstag und Sonntag spielt sich dann alles auf den Bühnen ab. Rundherum soll es Budenmärkte geben und die Möglichkeit, an allen Ecken zu musizieren. "Ein Motto der Saitenstraßen ist ja auch die Verbindung, sowohl musikalisch als auch örtlich. Deshalb haben wir für diesen Zeitraum einen Shuttle für die drei Gemeinden eingerichtet", erklärt der künstlerische Leiter Carsten Gerhard, der ebenfalls Mitglied des Vereins ist.

Volksmusik und Instrumentenbau

Das Festival setzt auf zwei Schwerpunkte: die traditionelle Volksmusik und der Instrumentenbau, der in dieser Gegend ja eine große Tradition genießt. Deshalb wird dem Geigenbauermuseum in Mittenwald eine besondere Rolle zuteil: hier sollen im Laufe des Festivals immer wieder verschiedene Sonderausstellungen, Filmvorführungen und Konzerte stattfinden. Der Eintritt für das Festival ist prinzipiell kostenlos, es gibt allerdings einen Festivalpass. Um neun Euro gelangt man zu den großen Bühnen, darf den Shuttlebus nutzen und erhält Eintritt ins Geigenbauermuseum. 

Aus dem letzten Loch

Ein wesentlicher Punkt soll auch der Austausch mit anderen Ländern sein. Es soll nämlich nicht nur die heimische Volksmusik präsentiert werden, sondern auch jene der anderen europäischen Länder. Im ersten Jahr liegt der Schwerpunkt zum Beispiel auf Tschechien und Italien liegen. Willkommen sind generell alle Volksmusikanten oder wie Gerhard scherzhaft meint: "Wir nehmen auch die, die aus dem letzten Loch pfeifen". Aber bei aller Offenheit werde natürlich eine kuratorische Auswahl getroffen: "Es muss sich natürlich um klassische Volksmusik handeln. Ein Andreas Gabalier oder Florian Silbereisen wird bei uns nicht auftreten", stellt der Krüner Bürgermeister Schwarzenberger klar. Gesponsert wird das Festival größtenteils vom Tourismusverband Alpenwelt Karwendel. Der Rest soll durch verschiedene Förderprogramme, Sponsoring und eigene Einnahmen finanziert werden. Die Veranstalter rechnen mit 50 Musikern aus Partnerregionen, 250 heimischen Musikern und 20.000 Besuchern, wobei diese Zahlen natürlich mit Vorsicht zu genießen seien. Wenn alles gut läuft, soll das Festival alle zwei Jahre stattfinden.

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