Gurgiser und Zangerl-Walser: "Tatort Zirl: Verkehrsbelastungen reduzieren statt erhöhen!"
Die Marktgemeinde Zirl wird von zwei Hauptverkehrsrouten (A12 Inntalautobahn und B177 Seefelder Straße mit Zirlerberg) eingeschlossen und von der B171 Tiroler Straße durchschnitten. Daraus resultieren enorme Lärm- und Schadstoffbelastungen, wie die Zirler Vize-Bgm.in Iris Zangerl-Walser und Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser betonen und fordern vom Land Tirol und von der BH Innsbruck die Einrichtung einer Luftgütemessstelle, um die Schadstoffbelastungen zu messen und zu einer rechtlichen Grundlage für Reduktionen des Verkehrs zum Schutz der Bevölkerung und Wirtschaft zu kommen.
ZIRL. Schon vor den Gemeinderatswahlen 2016 kündigten die Zirler ÖVP-Liste „Zukunft Zirl“ unter Vize-Bgm.in Iris Zangerl Walser zusammen mit Transitforum Austria-Tirol-Obmann Fritz Grgiser Maßnahmen an, um dem Lärm in der von mehreren Hauptverkehrs-Routen eingeschlossenen Marktgemeinde Zirl den Kampf anzusagen. Die Schottertransporte aus Scharnitz und Oberau bei Garmisch verschärfen die Situation seit zwei Wochen.
Bezirkshauptmannschaft Innsbruck-Land, Polizei, Bürgermeister und Transportunternehmer kamen vor zwei Wochen zu einer Lösung, den LKW-Verkehr durch größere Lücken zwischen den Transporten aufzulockern. Für die Zirler Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser ergab sich so keine merkliche Verbesserung, die Gesamtsituation bleibt weiterhin "unerträglich" für die Bevölkerung.
Auch für Gurgiser ist das keine Lösung in der Sache, er pocht auf eine Evaluierung der seit 2007 geltenden Verordnung, die Ausnahmen vom Lkw-Fahrverbot für den Ziel- und Quellverkehr. Gurgiser erinnert die Behörden an den Umweltschutz oder die Alpenkonvention.
"Das gehört überprüft und auch mehr kontrolliert", meint auch Zangerl-Walser. Kontrolliert gehört auch das thalliumhaltige Material aus der Tunnelbaustelle bei Garmisch, das in der Zirler Deponie abgelagert wird.
Forderungen an Land Tirol bzw. BH Innsbruck:
"Wo keine Luftgütemessung, da keine Schutzmaßnahmen, der Verkehr rollt, politisch gewollt. Ein unhaltbarer Zustand" – So bezeichnet Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser die Situation u.a. auch in Zirl und fordert daher eine Luftgütemessung. Nur so kann eine rechtliche Grundlage geschaffen werden, die Verordnung zu ändern.
Die Zirler Bize-Bgm.in Iris Zangerl-Walser fordert die unverzügliche Errichtung einer Einhausung sowie die Erneuerung der seit über 15 Jahren bestehenden Lärmschutz- maßnahmen vor allem an der B177 Seefelder Straße. "Dort belastet ein überlauter Asphalt die Anrainer, die Lärmschutzeinrichtungen sind veraltet, der Verkehr beträchtlich gestiegen", so Zangerl-Walser: "Die Zirler Umfahrungsstraße ist eine beliebte Strecke für Vignettenflüchtlinge und eine Maut- und Kontrolltransitausweichstrecke für Lkw, Busse, Pkw etc.."
Evaluierung der bestehenden Verordnung
Das „Fahrverbot für Lkw auf der B177 Seefelder Straße“ (GZ 4-728-64-5-2007 vom 13.12.2007, BH Innsbruck) gemäß § 96 (2) StVO gehört erneuert, erklärt Gurgiser: „Die Behörde hat mindestens alle fünf Jahre unter Beiziehung des Straßenerhalters alle angebrachten Einrichtungen zur Regelung und Sicherung des Verkehrs daraufhin zu überprüfen, ob sie noch erforderlich sind. Nicht mehr erforderliche Einrichtungen dieser Art sind zu entfernen“.
"Allfällige, nicht verfassungskonforme Rechtsmängel der bestehenden
Verordnung gehören beseitigt", so Gurgiser weiter. Weiters fordert er umfassende tägliche Kontrollen, kein Aufmachen des Pannenstreifens auf der A12 (macht die "Transitausweichroute" noch attraktiver) sowie die Überprüfung der bestehenden Deponie in Zirl (Gefährdung des Grundwassers).
Private Lärmmessungen: "Grenzwerte in Zirl überschritten"
Der Transitforum-Obmann verweist auch auf die auf Eigeninitiative durchgeführten Lärmmessungen an sechs Standorten in Zirl, die zeigen, dass in der Marktgemeinde Zirl (rund 8.000 Einwohnerinnen und Einwohner) die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für Lärm (Tag 60 dB, Nacht 50 dB) zum Teil sehr deutlich überschritten werden. Je näher die Liegenschaften an den Verkehrsadern liegen, umso höher die Lärm- und damit Gesundheitsbelastung. "Beim menschlichen Ohr kommen weder gerechnete noch niedere Durchschnittswerte, sondern die gemessenen Höchstwerte an und verursachen die bekannten Schäden", so Gurgiser.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.