Die Kunst des Klebebandes
„Die F.A.R.M.“ bringt neue Kunstform auch im Tennengau ins Rollen
GOLLING (bb). Bislang kennt man Klebebänder nur aus dem Baumarkt, jetzt entsteht daraus Kunst. „Tape-Art“ heißt die neue und noch recht junge Kunstform. Ähnlich dem Graffiti doch viel vorteilhafter: „Der größte Vorteil am Tapen ist, dass man es wieder abziehen kann, ohne Spuren zu hinterlassen“, meint Florian Lippitsch, Tape-Art Fan. Bei einem sechstägigen Workshop konnten Interessierte „die Kunst des Klebens“ erlernen. Dieser wurde in Kooperation mit den Berliner Tape-Art Profis, David Gnad und Muhamed Ghouneim, abgehalten.
Tape-Aktion Golling „Das Ziel der Veranstaltung ist es, die Künstler auf das öffentliche Kleben in Golling und Kuchl vorzubereiten“, erklärt Martin Dietrich, Projektkoordinator der „F.A.R.M.“. Geplant ist eine öffentliche Klebeaktion in den beiden Märkten. Die „Tape-Aktion“ soll voraussichtlich vom 25. bis zum 27. März stattfinden, allerdings ist noch unklar wo genau. Die neue Kunstform kommt sehr gut bei den Leuten an und überzeugt im- mer mehr davon.„Unseren Verein gibt es jetzt seit vier Monaten und wir haben schon 90 Mitglieder“, verkündet Dietrich.
„Wenn mir ein Strich doch nicht gefällt, dann ziehe ich ihn einfach wieder ab und mache ihn neu“, sagt Matthias Lienbacher, ebenfalls Workshopteilnehmer. Matthias kommt ursprünglich aus der Graffiti-Szene, hat aber großen Gefallen am Tapen gefunden: „Das Sprühen werde ich auch weiter noch machen, aber Tape-Art ist super“. Die Kunst mit den Klebebändern ist, anders als beim Graffiti, leicht zu entfernen und wird auch nicht strafrechtlich verfolgt. „Mit dieser Kunst erzielt man die gleichen Effekte wie beim Graffiti-Sprühen, nur der Ärger bleibt einem erspart“, meinen auch die beiden Berliner Gnad und Ghouneim.
Ausstellung von 25. - 27. März „Anscheinend stammt die neue Kunstart aus den USA und ist dort schon weitverbreitet. Nach einem Hurricane soll eine US-Firma die Leute dazu animiert haben ihre Fenster mit Klebenbändern zuzutapen“, erzählt Ghouneim über die Entstehung der Kunst. Freestyle, nennt sich die Technik, bei der man frei aus dem Kopf zu kleben beginnt. Helfen kann man sich mit der Beamer-, Nachzeich- nen- oder Schablonentechnik. Noch bevor es zur öffentlichen Klebeaktion kommt, haben die Künstler schon ein kleines Projekt an Land ziehen können: „Wir dürfen heute die Schaufenster des Weltladens, in Golling verschönern“, freut sich Lippitsch bei der Vorbereitung der Vorlagen.
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