Blues Frizz & Wolfgang Kalb im Freysitz
Zwei authentische Vertreter des akustischen Blues sind es, die ein Konzert im Freysitz am Freitag, 17. Juni um 20.30 Uhr gestalten: Blues Frizz und Wolfgang Kalb. Die beiden Interpreten vermitteln mit ihrem Sound das Gefühl, Österreich und Deutschland seien der Mittelpunkt tiefschwarzer Musik. Dennoch zeigen sie sich in Spiel bzw. Gesang variabel und bieten gekonnt sowohl Eigen- als auch Fremdkompositionen, ohne gekünstelt „schwarz“ zu klingen.
Blues Frizz: Mississippi Delta am Donaustrom??? Sklaverei am Weinberg?? Blues Frizz lässt uns glauben Österreich sei der Mittelpunkt tiefschwarzer Musik. Hier spielt jemand seine Resonatorgitarre als wäre er vor 100 Jahren auf einem Baumwollfeld geboren worden. Blues Frizz spielt sich durch Eigen- und Fremdkompositionen (zB.: 32-20 Blues / Robert Johnson) als wäre alles auf seinem Mist gewachsen. "Die Seele springt durch das Herz direkt in den Kopf des Zuhörers", würde ich als Überschrift sofort unterschreiben. Keine Spur von antiquiert, Liebe zur Musik kennt keine Altersgrenze. Frizz singt aus "seinem" Leben, so scheint uns Intensität des gehörten weismachen zu wollen.
Wolfgang Kalb: Ein neuer Name am Blueshimmel, eine echte Entdeckung: Aus Hirschaid in Oberfranken kommt der Gitarrist, Sänger und Mundharmonikaspieler Wolfgang Kalb. Er hat sich dem akustischen Countryblues der Zwanziger- bis Vierzigerjahre verschrieben. Bereits als er 1964 Blues im Radio hörte, wollte der damals Siebenjährige Musiker werden. Seit 35 Jahren ist er es nun, seit 2004 auch wieder auf Tour durch Europa. Bei seinen Konzerten erzählt er zu den Songs viele Geschichten aus der Frühzeit des ländlichen Blues. Fingerpicking und Slide auf verschiedenen Gitarren sind seine Spezialitäten. Auch seine Resonatorgitarre hat er fest im Griff. Gefühlvolle Balladen und rollenden Ragtime interpretiert er frisch und gekonnt. Die Stimme ist variabel und versucht nicht, mit aller Gewalt schwarz zu klingen. Kalb versteht sich auf die Bluenotes, spielt ruhig und ohne Anstrengung. Titel von Muddy Waters, Robert Johnson und Blind Blake sowie Bluestraditionals sind auf dieser wirklich tollen Platte versammelt. Aber für die grafische Gestaltung der nächsten Scheibe sollte Kalb einen Profi engagieren – der authentische Vertreter des akustischen Blues hat es verdient, einem größeren Publikum bekannt zu werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.