Zum Nachdenken
CO2-Emissionen nehmen stärker zu als Einwohnerzahl
SALZBURG. In ganzen Bundesland Salzburg ist Verkehr der größte Verursacher von CO2-Emissionen. "Seit dem Jahr 1990 sind die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs um 78 Prozent gestiegen. Er verursacht mittlerweile rund 50 Prozent der gesamten Emissionen", so Ulla Rasmussen vom Verkehrs Club Österreich (VCÖ). "Die Zunahme des Verkehrs macht die Einsparungen der anderen Sektoren wieder zunichte."
Emissionen-Übersicht
- Verkehr: 1.447.000 Tonnen Treibhausgase (plus 633.000 Tonnen)
- Industrie: 644.000 Tonnen (MINUS 147.000 Tonnen)
- Gebäude: 498.000 Tonnen (MINUS 187.000 Tonnen)
- Energie: 247.000 Tonnen (plus 1.000 Tonnen)
- Landwirtschaft: 48.000 Tonnen (MINUS 33.000 Tonnen)
- Sonstiges: 0 (minus 2.000 Tonnen)
- Summe: 2.885.000 Tonnen (plus 266.000 Tonnen)
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2018
Änderungsbedarf dringend notwendig
"Um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen, braucht es mehr Öffentlichen Verkehr, den Ausbau der Rad-Infrastruktur und eine verkehrssparende Raumordnung", betont der VCÖ. "Auf Bundesebene ist eine Steuerreform nötig, die klimafreundliches Verhalten belohnt und CO2-Ausstoß höher besteuert." Die Klimastrategie der Bundesregierung sieht eine Reduktion der Emissionen um ein Drittel bis zum Jahr 2030 vor. Doch seit dem Jahr 2015 steigen die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrs wieder.
Was jeder einzelne tun kann
"Jede 10. Autofahrt ist in fußläufiger Distanz. Zudem ist das Potenzial sehr groß, Autofahrten auf das Fahrrad zu verlagern. Etwa die Hälfte der Autofahrten sind in Radfahrdistanz. Vorausgesetzt es gibt eine gute Infrastruktur", so Rasmussen vom VCÖ. Es braucht aber auch mehr und häufigere Bahn- sowie Busverbindungen für Pendler zu einem fairen Preis. Jeder einzelne sollte einfach bewusster agieren – in allen Lebenslagen, nicht nur wenn es um den Verkehr geht.
Wohnen klimafreundlicher
Der Gebäudesektor hat in Salzburg trotz Zunahme der Wohnhäuser die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 27 Prozent reduziert. Die klimaschädlichen Emissionen der Gebäude konnten durch Maßnahmen, wie Wärmedämmung und Umstellung der Heizsysteme um 187.000 Tonnen verringert werden.
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