Die Bier-Hauptstadt war Hallein
HALLEIN. Dass Bier und Kaffee einiges gemeinsam haben, erläuterte Braumeister Günther Seeleitner im Rahmen der beliebten „Kaffeegeschichten“ Keltenmuseum: „Für Bier und Kaffee braucht man den Rohstoff Malz, dazu kommt der soziale Aspekt mit dem gemütlichen Beisammensitzen sowie Frühschoppen und Kaffeekränzchen.“ Im 17. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wahre Brauerei-Schwemme. So gab es zwölf Brauereien: Das „Unterholzerbräu“ am Oberen Markt, das „Kugelbrauhaus“ in der Gollingertorgasse, das „Mohrenbrauhaus“ und das „Rothmayerbrauhaus“ in der Bräuerstraße, das „Fischerbrauhaus“ in der Wiesengasse, das „Stampflbräu“ in der Schiemerstraße, das „Grieblbrauhaus“ am Bayrhamerplatz, das „Bürgermeisterbrauhaus“ am Schöndorferplatz, das „Bauernbrauhaus“ und das „Schwarzbräu“ am Kornsteinplatz sowie das „Knotenbrauhaus“ und natürlich das Hofbräu Kaltenhausen.
Erzbischof als Bierbrauer
Seinerzeit war es Erzbischof Bernhard von Rohr, der dem Unternehmer Hans Elsenheimer die Errichtung eines „piepprewstadl vund kelers“ erlaubte und somit 1475 die Geburtsstunde des Hofbräu Kaltenhausen, wobei Erzbischof Leonhard von Keutschach (1495 – 1519) dann der erste bischöfliche Brauherr war. Bier gibt es schon seit mindestens 5.000 vor Christus und Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Salzburg 58 Brauereien und zahlreiche Bindereibetriebe, die für die Bierfässer-Produktion unbedingt notwendig waren. Das Braujahr belief sich damals von Ende September bis April, da es in dieser Zeit das notwendige Eis zum Kühlen gab. Es kam schon vor, dass in den Sommermonaten die Bevölkerung ohne den beliebten Gerstensaft auskommen musste. Kaltenhausen befand sich in der glücklichen Lage, dass die kalte Luft, die durch die Windlöcher am Abhang der Barmsteine wehte, zum Kühlen verwendet werden konnte. 1998 schlossen sich zehn Brauereien in Österreich zur Brau-Union zusammen, die 2003 von Heineken übernommen wurde. Seit 2011 gibt es in Kaltenhausen die Spezialitäten-Manufaktur und verschiedene Sonderabfüllungen.
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