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Die sechs außergewöhnlichsten Tiere im Zoo Salzburg
Wer kennt die exotischsten Tiere im Zoo Salzburg? Fidschi Legaun, Kugelgürteltiere, Tarantapapageien, Piranhas und andere Zoobewohner durften wir bei unserem Besuch bewundern. Die zoologische Leiterin Gerlinde Hillebrand teilte uns ihr Wissen mit.
ANIF/HELLBRUNN. Wir sind diese Woche in den Zoo Salzburg gefahren. Er befindet sich im an den Tennengau grenzenden Salzburger Land – genauer: in Anif. Dass es dort Nashörner, Löwen, Geparden und Zebras gibt, dürfte den meisten Besuchern bekannt sein. Aus diesem Grund haben wir uns auf die Suche nach außergewöhnlicheren Tiergartenbewohnern in Salzburg gemacht. Und wir wurden – dank der zoologischen Leiterin Gerlinde Hillebrand – auch schnell fündig. Hier unser Ranking (die Reihenfolge ist allerdings willkürlich):
Der Fidschi Leguan "Mr. Fuji"
Die zoologische Leiterin gesteht uns, dass der Fidschi Leguan eines ihrer Lieblingstiere ist. "Er ist klein, schön und sehr selten", erklärt sie. Weil diese Leguanart bedroht ist, gebe es für sie sogar ein Zuchtbuch, so die Expertin. Eigentlich lebt dieses Reptil – wie der Name schon sagt – auf den Fidschi Inseln. Das Exemplar im Zoo Salzburg kommt aber aus Wien – musste also nicht "ur" weit anreisen.
Angeblich sind "Mr. Fuji" und andere seiner Art Charaktertiere. Das bedeutet, sie sind zutraulich aber auch abweisend. "Sehr wählerisch trifft es am besten", lacht die Expertin. "An der Körperfärbung erkennt man, ob er gut oder schlecht gelaunt ist", verrät uns Hillebrand."Verliebte oder zornige Leguane zeigen sich in satteren Farben." Derzeit gibt es nur ein Männchen dieser Leguane im Zoo in Salzburg. Es bestünden aber gute Chancen, bald ein passendes Weibchen zu finden, so Hillebrand. "Wir haben den Wunsch bereits im Zoo-Netzwerk deponiert." Hoffentlich entspricht das arrangierte Weibchen dann auch den hohen Erwartungen von "Mr. Fuji."
Pfeilgiftfrösche: Nachwuchspflege ist Männersache
Jedes dieser kleinen Tierchen ist aufgrund seines unterschiedlichen Musters ein Unikat. Die azurblauen Frösche sind nur giftig, wenn sie sich auch dementsprechend ernähren. "Im Zoo fressen sie keine giftigen Käfer oder Blätter, wie im Amazonasgebiet, daher bilden sie bei uns auch keine Gifte", erklärt uns die Expertin. In der Natur gibt es etwa 150 dieser Froscharten, wovon lediglich drei bis fünf für das Pfeilgift verwendet werden.
"Interessant ist vor allem das aufwändige Laichablageverhalten der Tiere", verrät die zoologische Leiterin. "Die Männchen kümmern sich um die Eier und Kaulquappen. Wenn ein Tümpel austrocknet, siedeln sie die Eier auch mal um." Hier haben Männer also keine Scheu davor, traditionell typische Frauenrollen zu übernehmen – vorbildlich.
Kugelgürteltiere: harter Panzer, weicher Kern
Im Zoo Salzburg gibt es seit Herbst ein Paar der außergewöhnlichen Tiere: Arabella und Mango. "Die beiden verstehen sich sehr gut", verrät uns Hillebrand. "Leider sieht man diese Tiere in Mittel- und Südamerika, wo sie herkommen, eher als Schädlinge. Sie werden dort auch gegessen", weiß die Expertin. "Kugelgürteltiere schauen sehr resistent aus, haben aber ein sensibles Gemüt", verrät sie. Scheint, als wäre das wie bei vielen Menschen. Doch während wir bei Gefahr eher die Kehrtwende machen, rollen sich Kugelgürteltiere lieber zusammen.
Vielfraß: es war ein Übersetzungsfehler
Vielfraß kommt vom schwedischen "fjellfraß" und bedeutet Felsenkatze. "Es war nur ein Übersetzungsfehler vom Schwedischen ins Deutsche – das Tier frisst nicht mehr wie andere", erklärt uns die zoologische Leiterin. Vielfraße sind Raubtiere, sehr neugierig und können mit ihrem Scherengebiss in der freien Wildbahn sogar größere, kranke Säugetiere, wie etwa Elche, erlegen. "Sie stehen sehr auf extreme Gerüche, wie Zimt, Curry, Kümmel oder auch vergammelten Fisch", weiß Hillebrand. "Sie gehen eben mit der Nase durchs Leben", fügt Christine Beck, aus der Öffentlichkeitsarbeit des Zoos Salzburg lachend hinzu. Im Zoo gibt es ein Pärchen dieser Tierart.
Tarantapapageien: kreativ, treu und gesellig
Sie gehören zu den Bergpapageien und kommen in Höhen bis zu 3.000 Metern vor. Die Männchen kann man von den Weibchen dank des roten Tupfens auf der Stirn gut unterscheiden. "Sie kommen in größeren Gruppen vor, sind unzertrennlich. Das bedeutet, sie bleiben ihren Verbänden auch treu", erfahren wir von der Fachfrau. Außerdem sollen die quirligen Flügelgefährten nicht nur einen Hang zur Geselligkeit und Kommunikation haben, sondern auch recht kreativ sein. "Sie gestalten sich ihre Baumhöhlen individuell und ziehen gerne und oft um", verrät uns Hillebrand. Kreativ, treu und gesellig – wer umgibt sich nicht gerne mit so jemandem?
Piranhas: die Gesundheitspolizei im Wasser
Seit etwa Mai hat der Salzburger Zoo auch Piranhas. "Sie agieren als Gesundheitspolizei, weil sie Aas fressen. Diese Fische sind besser als ihr Ruf", so die Tierexpertin. "Wenn man den Finger ins Aquarium streckt beißen sie nur, wenn sie Hunger haben. Und bei uns werden sie ja regelmäßig gefüttert." Auf leeren Magen der schwimmenden Gefährten wird also hier kein Piranhaaquarium von Tierpflegern geputzt. Sie haben einen extrem guten Geruchssinn, so wie Haie, weil sie im trüben Wasser leben. Viele von den bekannten Auqariumfischen sind mit Piranhas verwandt.
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