Hallein

Drei Wege führen zu den Werken von Rudolf Hradil

Bis 27. August können Besucher noch im Halleiner Kunstraum pro arte die Ausstellung "Speicherkraft" ansehen.

HALLEIN. "Der Ausgangspunkt für die ausgestellten Kunstwerke sind die Werke Rudolf Hradils aus der Sammlung der grafischen Werkstatt im Museum der Moderne", sagt Martin Gredler, Leiter der grafischen Werkstatt Traklhaus. Gemeinsam mit Klara Kohler und Daniela Kasperer setzt er sich mit Hradils Arbeiten auseinander. Jeder der drei Künstler tut dies auf eigene Art und bringt unterschiedliche Perspektiven und Zugänge ein. Es ist eine ganz persönliche Reise zu den Werken des Salzburgers Hradil, der auch Mitlglied der Wiener Secession war.

Der schnelle Strich

Klara Kohler fertigte Holzschnitte und Radierungen an, ein Motiv ist der Berg. "Hradil hat viele seiner Werke sehr laut gestaltet, Chaos, Fabriken, viele Menschen. Mit dem Berg als Motiv für den Holzschnitt möchte ich einen ruhenden Gegenpol schaffen." Der schnelle Strich Hradils findet hier also sein Gegenstück.

Martin Gredlers Arbeit dagegen fällt durch die Verarbeitung von Kartenwerken auf. "In der Traklwerkstatt schlummerte lange ein Schatz: Es handelt sich um 16 über 100 Jahre alte Lithosteine, die noch die originalen Zeichnungen tragen. Aufgelöst in einzelne Farbsteine tragen sie fragmentarische Bilder, die übereinander gedruckt Teile der Erdoberfläche exakt wiederzugeben versuchen." Mit dem Kartenmaterial experimentiert Gredler, zeigt die unterschiedlichen Deutungsweisen der Linien, Kanten und Kreise auf. Waffen, eine Axt und ein Speer, sind mit feldpostartigen Karten überzogen.

Daniela Kasperer widmet sich philosophischen Überlegungen, die sie dreidimensional ausfertigt. "Ich wollte leere Stühle bauen, die das Auf- und Abtauchen, die An- und Abwesenheit des Menschen versinnbildlichen." Kasperer geht von der Zeichnung in den Raum, indem sie die Möbelstücke damit verschmelzen lassen will.

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