Ein Handicap nach dem anderen
So langwierig hätten sich die St. Kolomaner die Sache mit ihrer Golfanlage nicht vorgestellt.
ST. KOLOMAN (tres). Der Termin für die Einreichung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das Golfprojekt St. Koloman war eigentlich für Oktober 2014 geplant.
Bereits die Flächenumwidmung hat sich aufgrund der akuten Personalknappheit der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg um fast ein Jahr verzögert, nun verzögert sich auch die Einreichung der UVP. Bürgermeister Willi Wallinger ist schön langsam am Verzweifeln: "Es gab leider Probleme mit Fachplanern und zudem kamen aufwändige Forderungen vom Land Salzburg dazu. Ehrlich gesagt, bin ich jetzt ein bisserl am Boden der Tatsachen gelandet."
Hart am Boden gelandet
Am 22. August wurde das Projekt am Sportplatz in St. Koloman der Bevölkerung präsentiert. Etwas zu voreilig vielleicht, gibt Bgm. Wallinger zu: "Auch die Gesellschafter sind schon ungeduldig. Der Tenor bleibt aber: Wir St. Kolomaner wollen diesen Golfplatz!"
Eine 70 Hektar große 9-Loch Anlage ist geplant, mit 6-Loch Übungsanlage inklusive Driving Range, Clubhaus und Panoramarestaurant.
300.000 Euro hat das Projekt nun schon gekostet: rein auf dem Papier. Bürokratische Hindernisse, Gutachten und Planungsarbeiten kosten.
Seit 20 Jahren geht nichts weiter
Die Idee für eine Golfanlage in St. Koloman entstand schon vor 20 Jahren. Aus den Startlöchern kam man bislang allerdings nie. Warum tut man sich das an? "Die Golfanlage wird 15 Arbeitsplätze nach St. Koloman bringen und stellt eine touristische Bereicherung dar", ist Wallinger überzeugt.
Außerdem ist der Golfer von der Tourismusbranche überall gern gesehen: Leo Bauernberger vom Salzburger Land Tourismus gibt zu bedenken, dass ein Urlaubsgolfer durchschnittlich 300 Euro pro Tag ausgibt.
Geld, das St. Koloman gut gebrauchen könnte: Mit 17 000 Nächtigungen pro Jahr gehört St. Koloman derzeit zu den Schlusslichtern. Aber wo keine Betten, da keine Nächtigungen. Ein Luxus-Golfhotel wäre der nächste Schritt, um den Erfolg zu sichern.
Vorsichtig rechnet Wallinger nun mit der UVP-Einreichung im Sommer 2015, "nach zehn Monaten könnte die Genehmigung da sein und 2016 könnten die Bauarbeiten beginnen, aber ich trau' mich gar nicht mehr zu sagen, wann der Spatenstich jetzt ist."
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