Bewegungspark Oberalm
Emotionaler Lokalaugenschein mit Lösungsansätzen
Der Bewegungspark Oberalm löst emotionale Debatten aus. Die Gemeinde setzt auf praktische Lösungen.
OBERALM. In Oberalm wird bereits seit 2015 ein Bewegungspark mit einer Pumptrack und einem Beachvolleyballplatz diskutiert der auf eine Hilfswerk-Studie zurückging, in der es um Plätze für Jugendliche im Ort ging. Nach langer Suche wurde ein ehemaliger Holzlagerplatz im Ortsteil Kahlsperg gefunden, 2019 gekauft, die Behördenschritte eingeleitet und die notwendige Planung wurde beauftragt.
Lokalaugenschein vor Ort
Während ein Teil der Bevölkerung bereits voller Vorfreude auf den neuen Bewegungspark ist, fühlen sich direkte Anrainer nicht ausreichend informiert bzw. ihre Bedenken hätten zu wenig Gehör bekommen (Bezirksblätter, Ausgabe 14, 6./7. April HIER).
Zur Umfrage "Soll ein Bewegungspark in Oberalm errichtet werden?" HIER
Im Rahmen einer Ausschusssitzung zum Thema Bewegungspark lud Bürgermeister Hans-Jörg Haslauer (ÖVP) zu einem Lokalaugenschein beim ehemaligen Holzlagerplatz in Kahlsperg, direkt an der Bahnlinie, ein.
Während der zum Teil sehr leidenschaftlich geführten Debatte, wurde an den Bauausschussvorsitzenden Anton Zuckerstätter (FPÖ) eine Liste mit 21 Grundeigentümern der Umgebung übergeben. Als Kritikpunkte wurden u. a. der potenzielle Lärm, Sicherheitsbedenken bei einer Bahnunterführung sowie fehlende Sanitäreinrichtungen angeführt.
Der parteifreie Gemeinderat Walter Svoboda, der nach allgemeiner Meinung seit langen Jahren in Oberalm erfolgreich Sportinitiativen für die Jugend durchführt, setzte sich für den Bewegungspark demonstrativ ein.
"Es hat mehrere Konzepte gegeben. Der ins Gespräch gebrachte Löwensternpark hat sich mittlerweile als Erholungsareal etabliert. Hier würde ich keinen Bewegungspark ansiedeln. Das ist eine andere Zielgruppe. Im Gemeinderat hatte man sich bereits damals einstimmig auf den Holzlagerplatz geeinigt, da er fußläufig für die Kinder aus Kahlsperg, die größtenteils bei keinem Verein sind, erreichbar ist", so der Gemeinderat Walter Svoboda
In der folgenden Ausschusssitzung wurde vereinbart, dass die offenen Punkte (Betreuung, WC-Anlage, Sicherung einer Unterführung etc.) organisatorisch und finanziell zu klären sind.
"Wir werden Betreuer hinzuziehen, eine WC-Lösung finden und auf die Sicherheit achten", sagte der Oberalmer Bürgermeister Hans-Jörg Haslauer.
Stimmen von Eltern
Die Oberalmer Sportwissenschafterin Andrea Bito, selbst Mutter von Kindern, weist auf die Notwendigkeit der Bewegung hin:
"Altersübergreifend bietet der Bewegungspark die Möglichkeit sich fit zu halten und ein vitales Leben zu führen. Das Fahrsicherheitstraining kann auf der Pumptrack von Erwachsenen genauso genutzt werden."
Daniela Steinbrugger, die für rund zwölf Mütter spricht, die sich regelmäßig mit ihren Kindern zu Freizeitaktivitäten treffen, begrüßt den geplanten Bewegungspark:
"Jugendliche sind nirgends willkommen. Wenn man sich den Ort ansieht, eignet er sich optimal für die geplanten Sportmaßnahmen."
Der Arzt Kristian Karios hat sich nicht nur als Vater und Sportler mit Pumptracks auseinandergesetzt:
"Als Arzt für Allgemeinmedizin bin ich tagtäglich mit unseren Zivilisationskrankheiten konfrontiert und finde es äußert wichtig, dass die Bevölkerung Bewegungsmöglichkeiten vonseiten der Gemeinde angeboten bekommt."
Als positives Beispiel wird der Walser Pumptrack angeführt.
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