Er bäckt mit dem Tattoo-Arm

- Andreas Andexlinger in seiner Backstube in Abtenau mit seinen Broten, vorne links das Urkornbrot und ein Mohn-Brot.
- hochgeladen von Trisha Augusta Rufinatscha
Anton Andexlinger ist Bäckermeister in Abtenau, wie er die Zukunft dieses Berufs sieht.
Ich kann das Brot so kreieren, wie ich es möchte. Arbeite komplett ohne chemische Zusatzstoffe und ich weiß, was ich meinen Kunden und Kindern gebe. Zudem kann ich kreativ sein und immer Neues ausprobieren.
Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert, von etwa 50 Sorten haben wir aufgestockt auf 120. Natürlich backe ich nicht jeden Tag alle.
Ich verarbeite Mehle eigentlich nur aus Österreich, mein Müller macht's so wie ich es haben will. Alle zwei Wochen bekomme ich das Mehl frisch geliefert. Immer wieder sprechen wir uns ab und experimentieren mit Mehlsorten, derzeit arbeiten wir an einer Mischung mit Emmer. Einer Kornart, die es bei uns häufig gab und die meiner Meinung nach super ist.
Das ist eindeutig das Vollkornbrot, da stehen die Leute drauf.
Wir hatten einen Kurs mit einem Chemiker zu diesem Thema. Eigentlich ist nicht der Weizen das Problem, vielmehr die Zusatzstoffe, die das Brot haltbar machen oder weich. Diese Stoffe sind für viele Verdauungen nicht verträglich.
Sie verarbeiten im Jahr Unmengen an Mehl, was geschieht mit dem Brot das übrig bleibt?
Das helle Brot verarbeiten wir zu Semmelbrösel oder Knödelbrot. Das dunkle Brot wird getrocknet und ich verfüttere es meinen Pferden.
Ich vermute, dass es kleine Bäcker wie mich in 20 Jahren nicht mehr geben wird. Vor allem die Werbung der Industrie, was Brot betrifft, schlägt bei den Menschen gut an. Etwas mehr kritische Betrachtungsweise wäre wünschenswert. Denn die "Chemie" in den Broten tut nicht gut.
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