Umweltanwaltschaft
"Immer mehr Verfahren gegen Umweltsünder"
Gishild Schaufler hat derzeit alle Hände voll zu tun: Die Chefin der Umweltanwaltschaft in Salzburg meldete während der Lockdownzeit einen hohen Anstieg an Verstößen im Bundesland Salzburg, auch im Tennengau.
SALZBURG/TENNENGAU (thf). Eingriffe in geschützte Lebensräume, Zerstörungen von Landschaftsschutzgebieten. "Wurde in der Zeit, in der viele Menschen zu Hause waren, mehr gegen die Gesetze verstoßen oder wurden mehr Fälle zur Anzeige gebracht?", fragt sich Schaufler. Jedenfalls kamen auffällig viele Verstöße ans Licht, in drei Monaten so viele wie in einem ganzen Jahr, angezeigt von Behörden wie von zivilen Personen.
Fälle im Tennengau
Die Umweltanwaltschaft trägt ihre Konflikte in der Regel mit Grundbesitzern aus, die entweder bewusst gegen Schutzmaßnahmen verstoßen oder dies aus Unwissenheit tun. In Scheffau und Rußbach ist es zu Fällen gekommen, wo beispielsweise Schweine in einem geschützten Naturraum Boden umgruben oder widerrechtlich zahlreiche Uferpflanzen gerodet worden sind. "Wir sind nicht gegen die Grundbesitzer. Wir wollen niemanden bestrafen, es geht uns um die Sache."
Veraltete Kartierung
Viele Grundbesitzer seien zudem nicht ausreichend informiert. Das schütze zwar vor Strafe nicht, es gäbe aber einen Grund dafür: Seit 2016 steht ein Projekt der Landesregierung zur Erhebung geschützter Lebensräume weitgehend still, während in Verfahren mit veralteten, teilweise ungenauen Daten gearbeitet werden müsse. "Hätte es die Revision der Kartierungen schon gegeben, hätten viele Grundbesitzer das gewusst und anders gehandelt."
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