Nicht ohne meine Gehhilfe!
Voraussichtlich im November wird mit dem Bau des neuen Halleiner Seniorenheims begonnen, nach 20-monatiger Bauzeit soll es dann, am jetzigen Standort, fertiggestellt sein. Währenddessen werden die Bewohner in Containern untergebracht. Kurzzeitig ins Kolpinghaus verlegt werden, das wollten sie nämlich nicht! Die Stadtgemeinde gab nun klein bei.
HALLEIN (tres). Architekt Simon Speigner und sein Team von sps-architekten zt gmbh aus Thalgau haben im Jahr 2008 die Jury mit ihrem Projekt überzeugt - und zwar mit Energieeffizienz, Wirtschaftlich- und Anpassungsfähigkeit. Und diese Wahl scheint eine gute gewesen zu sein: Erst im Mai wurden Speigner und sein Team mit dem „Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit“ in Wien ausgezeichnet. Auch das neue Halleiner Seniorenheim (Kosten: rund 13 Millionen Euro, 105 Betten in Einzel- und Doppelzimmern) soll sich als Niedrigenergiehaus - mit fast Passivhausstandard - präsentieren. Die voraussichtliche Fertigstellung ist im Jahr 2012.
Völliger Abriss und Neubau
Ab dann werden im Halleiner Seniorenheim nur mehr Personen ab der Pflegestufe 3, also die Schwerstpflegebedürftigen, aufgenommen, für andere Pflegestufen stehen die immer mehr werdenden Einrichtungen für „Betreubares und Betreutes Wohnen“ zur Verfügung. Anfangs wäre daran gedacht gewesen, die Bewohner weiterhin im alten Seniorengebäude zu belassen, die alten Mauern schrittweise abzureißen, um die Bewohner gleichzeitig in die neuen Trakte zu siedeln, aber dies scheiterte an der Umsetzung, wie der ressortzuständige VBgm. Gerhard Anzengruber betonte.
Die Sache mit dem Rollator ...
Auch die kurzzeitige Übersiedlung zumindest einiger Senioren ins Kolpinghaus am Schöndorferplatz scheiterte: „Wir hatten daran gedacht, die gehfähigen Bewohner ins Kolpinghaus zu verlegen, aber die Senioren wollen von ihrem Heim in der Parkstraße anscheinend nicht weg, denn nachdem sie von unseren Plänen erfahren hatten, suchten 80 Prozent die Pflegedienstleitung auf, um einen Rollator - eine fahrbare Gehhilfe - zu beantragen“, erklärt Anzengruber nicht ohne ein Schmunzeln. Die Stadtgemeinde beugte sich dem Willen der Senioren und entschied sich für ein Containerprovisorium neben der Baustelle.
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