Stinkende Pinguine auf dem Schoß

Birgit Sattler stellte ihr Buch "Eis.Leben" bei einer einnehmenden Lesung vor. | Foto: Stadtbücherei Hallein
  • Birgit Sattler stellte ihr Buch "Eis.Leben" bei einer einnehmenden Lesung vor.
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HALLEIN. Die Mikrobiologin und Österreichs Delegierte des Antarktis-Vertrags, Birgit Sattler (Uni Innsbruck), ist als „Eisforscherin“ viel in der Antarktis unterwegs. Ihr sehr persönliches Buch "Eis.Leben" stellte sie unlängst in der Stadtbücherei Hallein vor. Warum reist ein Mensch in die kälteste, windigste Gegend der Erde, um dort auf 3.000 Metern nach mikrobiellem Leben im Eis zu suchen? Die Forscherin erzählte von der übermächtigen Weite der weißen Landschaft. Trotz dieser extremen Bedingungen ist diese eisige Schneewelt erfüllt von unglaublich widerstandsfähigem Leben: Flechten, Schneealgen oder die weniger als einen Millimeter kleinen Bärtierchen zum Beispiel, denen weder Gefrieren noch Kochen, Vakuum oder Radioaktivität etwas anhaben kann. Die einzig großen Tiere dort sind Pinguine, "die dir ohne Scheu auf den Schoß hüpfen. Dann stinkt man erbärmlich, aber es ist herzerfrischend.“

Auf allen Vieren zur Gemeinschaftstoilette

"In einer solchen Umgebung relativiert sich vieles und man lernt zu improvisieren", sagt Birgit Sattler. Nur so komme man mit den schwierigen Bedingungen zurecht und ertrage es, monatelang im Zelt und im Daunenanzug zu schlafen – und sogar die „Pinkelflasche“ als kleinen Komfort zu betrachten, denn sonst müsste man bei Minus 40 Grad zur Gemeinschaftstoilette gehen – womöglich auf allen Vieren, weil gerade ein Sturm tobt.

Antarktis-Vertrag zum Schutz des polaren Ökosystems

Birgit Sattlers wissenschaftliche Arbeiten tragen viel zum Verständnis des polaren Ökosystems bei. Sie machen deutlich, wie wichtig es ist, dass der hochsensible polare Lebensraum dank des Antarktis-Vertrags bis 2041 geschützt ist und zum Beispiel der Abbau der zahlreichen Bodenschätze untersagt ist. Dafür setzt sich Birgit Sattler auch als Österreichs Delegierte des Antarktis-Vertrags ein.  Zu Hause versucht sie auch die starken Eindrücke ihrer Antarktis-Reisen in den Alltag zu mitzunehmen – und freut sich über einfache, aber elementare Dinge: über den Tag-Nacht-Rhythmus, über den Sternenhimmel oder darüber, dass sie mit nackten Füßen ins Bett gehen kann.

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