Bürgermeister von Abtenau
"Unser Behindertenheim ist einzigartig in Österreich"
ABTENAU. Herr Bürgermeister, vor welchen Herausforderungen steht ihre Gemeinde in den nächsten Jahren?
SCHNITZHOFER: Viele Projekte stehen vor der Tür, das größte davon ist sicherlich der Neubau der Neuen Mittelschule. Mit 16 Klassen wird sie eine der größten des Bundeslandes sein. Wichtig ist uns auch, dass die Schulen und öffentlichen Gebäude in unserem Ort barrierefrei gestaltet sind. Wir achten auf sichere Schulwege und haben neue Haltestellen beleuchtet. Für uns als Tourismusort ist es auch von Bedeutung, dass wir uns mehr mit dem Abtenauer Heilwasser auseinandersetzen. Eine besondere Herausforderung ist unsere Stellung als Zentralort des Lammertals, da müssen wir immer für die anderen Gemeinden mitdenken. Ein großer Teil der Infrastruktur, das Altenheim und die ärztliche Versorgung sind in Abtenau auch für die umliegenden Gemeinden zuständig.
Das Behindertenheim ist bald fertig?
SCHNITZHOFER: Im März ist die Schlüsselübergabe, dieses Projekt freut mich ganz besonders. 25 Jahre lang hat die Gemeinde Abtenau dafür gekämpft. Es ist in dieser Form einzigartig in Österreich, wegen seiner Inklusion. Die Bewohner sind nicht abgeschottet sondern mitten in der Gesellschaft. Im Gebäude befinden sich auch andere Wohnungen und Geschäfte, zudem liegt es mitten im Ortsgebiet.
Wie sieht es mit dem Budget aus?
SCHNITZHOFER: In den vergangenen Jahren konnten wir unseren Schuldenstand abbauen, diesen Kurs wollen wir weiterführen. Ein- und Ausgaben sind mit etwa 18 Millionen Euro budgetiert. Aktuell bilden wir Rücklagen für den Bau der NMS, das wird sehr ins Geld gehen.
Wie haben Sie die Schneekrise der vergangenen Wochen erlebt?
SCHNITZHOFER: Das war schon eine große Herausforderung für uns, fast eine kleine Katastrophe. Eine Lawine musste umgeleitet werden, und es gab ja leider auch Todesfälle. Die Bergrettung, die Feuerwehr und die Bürger haben einen gewaltigen Job gemacht, dafür bin ich dankbar. Die Schneeräumkosten haben sich mehr als verdoppelt, rund 40 Fahrzeuge waren ständig im Einsatz, da steckt eine gewaltige Leistung dahinter.
Wie würden Sie sich beschreiben, was sind Sie für ein Bürgermeister?
SCHNITZHOFER: Meine größte Stärke ist, glaube ich, dass ich sehr gut mit Menschen umgehen kann, das sagen mir auch viele im Gespräch. Meine größte Schwäche ist sicher, dass ich manchmal zu undiplomatisch und direkt meine Meinung sage.
Interview von Thomas Fuchs
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.