Wieder zwei Waldrappe abgeschossen
29 Waldrappe aus den Kolonien Kuchl und Burghausen sind Ende November im Oberpinzgau gestrandet und wurden vom Wintereinbruch überrascht. Es gelang, diese einzufangen und mit dem Auto über die Alpen zu transportieren. In Südtirol wurden sie wieder freigelassen und haben ein paar Tage später – nach 500 bis 600 Kilomater - ihr Winterquartier in der Toskana erreicht. Der Leiter des Waldrappteams, Johannes Fritz, weiß, dass die Alpenpässe das Problem seien: „Ohne unsere Hilfe hätten sicherlich 50 Prozent der Vögel den Winter nicht überlebt.“
KUCHL. Leider ist die Wildtierkriminalität in gewissen Regionen Italiens noch immer ein großes Thema, obwohl es klare rechtliche Rahmen gibt. Auch nach jahrelanger Kommunikation und Zusammenarbeit mit den italienischen Jagdverbänden sind rund ein Drittel der Verluste in Italien noch immer auf illegale Jagd zurückzuführen. „Leider hat das Thema bereits wieder traurige Aktualität erlangt. Zwei junge Ibisse aus dem Brutgebiet Kuchl wurden am 24. November auf dem Weg ins Wintergebiet bei Villafranca südwestlich von Verona abgeschossen“, so Johanes Fritz. Die beiden Abschüsse ereigneten sich mitten in einer Region, die seit langem als problematisch bekannt ist und im italienischen Aktionsplan gegen die illegale Vogeljagd (Prealpi lombardo-venete) als solche ausgewiesen ist. „Die Nulltoleranz-Strategie gegen Wildtierkriminalität könnte in solchen ausgewiesenen Regionen schon seit Jahren effektiv und effizient umgesetzt werden. Der rechtliche Rahmen dafür ist vorhanden. Tatsächlich hat sich die Situation aber bisher kaum verbessert, wie auch die jüngsten Abschüsse zeigen“, so Fritz.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.