Braucht Puch eine Polizei?

Populistische SPÖ-Politik bezogen auf den baldigen Gefängnisstandort Puch-Urstein verunsichert die Tennengauer Bevölkerung. Das findet jedenfalls Halleins ÖVP-Bgm. LAbg. Christian Stöckl. Die Frage, die sich stellt: Ist ein Polizeiposten in Puch nötig - oder nicht?

TENNENGAU (tres). Im vergangenen Landtagsausschuss stand nämlich ein SPÖ-Antrag zur Diskussion, der die Errichtung einer neuen Polizeiinspektion in Puch zum Inhalt hatte und auch in der Bezirksblatt-Ausgabe vom 5. Mai forderten Puchs SPÖ-VBgm. Rupert Schweitl, SPÖ-Klubvorsitzender Roland Meisl und die Zweite Landtagspräsidentin Gudrun Mosler-Törnström die Errichtung einer solchen - mit der Begründung eines „Sicherheitsbedürfnisses“ der Bevölkerung, da ja bald das Salzburger Gefängnis nach Puch komme.

Stöckl meint: „Die neue Justizanstalt in Puch-Urstein ist für den Bezirk Tennengau ein sinnvolles, von der Bevölkerung unterstütztes Projekt, das Arbeitsplätze und Wertschöpfung, aber keine Verschärfung der Sicherheitslage in die Region bringt. Den Gefängnisneubau als Argument für die Notwendigkeit neuer Polizeistationen heranzuziehen, ist mehr als zu hinterfragen.“

Gefängnisse wären unumstritten die sichersten und meist bewachten Einrichtungen: „Das Justizgebäude in Salzburg besteht seit Jahren im Herzen der Altstadt, in unmittelbarer Nähe zu Schulen und Kindergärten, ohne dass es hier zu spürbaren Sicherheitsproblemen gekommen wäre. Im nahen Umfeld von Puch existieren mit der Polizeiinspektion Hallein und Anif zwei Dienstellen, die mit über 100 Beamten besetzt sind.“

„Beamte anderswo abgezogen?“
Und auch die FPÖ meldet sich in puncto Polizeiinspektion Puch zu Wort: Die Errichtung einer neuen Polizeidienststelle in Puch wird von der FPÖ zwar als positiv gesehen, sie dürfe aber nicht zu Lasten anderer Polizeiinspektionen gehen, findet FPÖ-Sicherheitssprecher LAbg. Friedrich Wiedermann. Mittels eines FPÖ-Zusatzantrages wurde der SPÖ-Antrag daher erweitert. Für die FPÖ war die Forderung nach Errichtung eines Polizeipostens zu wenig. „Es muss sichergestellt werden, dass folglich kein einziger Beamter von anderen Polizeiposten abgezogen wird“, so Wiedermann.

Das sagt der Bürgermeister!
Puchs Bgm. Helmut Klose findet einen neuen Polizeiposten zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch: „Ich bin selber schon oft nach Wien gefahren, um dieses Thema zu diskutieren, aber es ist hoffnungslos.“ Auch brauche man keinen Posten, der nur einige Stunden in der Woche besetzt sei, sondern einen, mit mindestens zwölf Mann belegten. Abgesehen davon funktioniere die Zusammenarbeit mit Hallein gut.