Dann kostet's halt ein paar Tausender

ANNABERG-LUNGÖTZ (tres). Die 18-Millionen Euro-Investition für die Skiregion Dachstein-West verzögert sich. "Die Grundstücksverhandlungen dauern länger als gedacht", informiert der Annaberg-Lungötzer Bgm. Sepp Schwarzenbacher. Trotzdem müsse mit einem Teil der Erneuerung heuer begonnen werden, damit die Fördermittel vom Land nicht verfallen. Für den Bau einer neuen 8er-Kabinenbahn, eines neuen Schlepplifts und der Beschneiungsanlagen erhält das Skigebiet sieben Millionen Euro aus dem Landes-Wachstumsfonds. Daher soll noch vor Silvester zumindest der Bau der Talstation starten.

Gemeinde zahlt Skikurs
Schwarze Zahlen schreibt ein Skigebiet selten, trotzdem will sich Bgm. Schwarzenbacher das Skigebiet weiter leisten. Er überlegt sogar konkret, noch mehr aus der Gemeindekassa für das Skifahren flüssig zu machen, denn: "Jedes Kind sollte neben Schwimmen auch Skifahren können."
Darum wird die Gemeinde künftig den 3. oder 4. Volksschulklassen in Annaberg und Lungötz einen Skikurs in Dachstein-West finanzieren. Schon heuer will er damit anfangen. Der Ortschef will jedem Kind aus der Gemeindekassa eine Wochenkarte zahlen und er hofft, Sponsoren zu finden, die jedem Kind, das keine Skiausrüstung hat, eine solche für die Zeit des Schul-Skikurses finanzieren. Warum tut er das?
"Wenn ich Kinder frage, wo sie heuer mit der Schule auf Skikurs hinfahren, dann höre ich immer öfter "Wir fahren heuer nicht". Da stellt es mir die Haare auf! Lehrer wollen keine Verantwortung mehr übernehmen, weil Eltern oft sofort zum Anwalt rennen, wenn sich ihr Kind vielleicht den Arm bricht. Aber das passiert eben manchmal! Das heißt aber nicht, dass der Lehrer die Aufsichtspflicht verletzt hat. Muss man heutzutage immer gleich zum Anwalt rennen? Wir sind schon ein kompliziertes Volk geworden!"
Zumindest am Finanziellen soll der Schul-Skikurs aber nicht scheitern: "Dann soll es die Gemeinde eben pro Jahr ein paar Tausend Euro kosten. Hauptsache die Kinder lernen Skifahren."