Empörung über Handel mit Nazi-Relikten in Hallein
LAbg. Solarz fordert Bgm. Stöckl auf „Militariabörse“ zu verbieten
Kein Verständnis zeigt SPÖ-Jugendsprecherin Niki Solarz für die Genehmigung der „Internationalen Militaria Sammlerbörse“ in Hallein. Bgm. Christian Stöckl ist selbst bestürzt über den regen Handel mit NS-Relikten und will dem nun einen Riegel vorschieben.
HALLEIN (tres). „Nachdem mir geschildert wurde, was sich bei der Militaria abspielt, habe ich mich selbst vor Ort umgesehen“, erklärt Solarz: „Ich habe meinen Augen nicht getraut: SS-Uniform-Kappen, Hakenkreuz-Armbinden, Wehrmachtsorden, HJ-Bilder – all das wurde offen zum Kauf angeboten!“ Ein NS-Propagandaposter wurde z. B. zusammengerollt mit den Worten und einem Augenzwinkern „Mit der legalen Seite nach oben, bitteschön!“ an SPÖ-Jugendsprecherin Solarz ausgehändigt. „Es ist unglaublich. Mitten in Hallein taucht man am Sonntagvormittag in die NS-Vergangenheit ein.“
NS-Reliktehandel ist „kein Spaß“
Bereits zum sechsten Mal hat die Sammlerbörse in Hallein stattgefunden. „Ich erwarte mir, dass Bürgermeister Stöckl diesem Treiben künftig ein Ende setzt“, fordert Solarz ein „Aus“ für diese Veranstaltung: „Sammelleidenschaft und historisches Interesse in allen Ehren, aber beim Handel mit NS-Relikten hört sich der Spaß auf.“
Bgm. Stöckl zeigt sich selbst schockiert von dem regen Handel mit NS-Relikten: „Ich habe schon vor Jahren die Polizei gebeten ein Auge auf die „Militaria“ zu haben, aber es wurde mir gesagt, es sei alles legal. Es war mir aber nicht bewusst, dass dort so viele Nazi-Sachen verkauft werden, ich dachte eher an Relikte aus der Monarchiezeit.“ Auch wenn die Messe rein rechtlich ja legal ist, will er nun künftig keine stadteigenen Veranstaltungsräume mehr dafür zur Verfügung stellen: „Auch wenn das legal ist, ist es moralisch noch lang nicht vertretbar! Wer eine SS-Kappe kauft, der zeigt mehr als normales geschichtliches Interesse.“
Nach dieser bürgermeisterlichen Verlautbarung reagiert die Halleiner SPÖ erfreut, "dass Bgm. Stöckl in Zukunft für die „Internationale Militaria Sammlerbörse“ keine stadteigenen Veranstaltungsräume mehr zur Verfügung stellen wird", wie SPÖ-Stadtparteiobmann Walter Reschreiter betont.
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