In Würde altern

Hans Ramsauer, Rotes Kreuz, Sozial- und Gesundheitsreferentin Landesrätin Erika Scharer und Claudia Natter, Seniorenberatung Tennengau, informierten über die Pflege im Tennengau.
  • Hans Ramsauer, Rotes Kreuz, Sozial- und Gesundheitsreferentin Landesrätin Erika Scharer und Claudia Natter, Seniorenberatung Tennengau, informierten über die Pflege im Tennengau.
  • hochgeladen von Sarah Wallmann

29 Millionen Euro zusätzlich stehen dem Bundesland Salzburg bis 2014 im Bereich der Pflege zur Verfügung. Investiert wird auch in die Errichtung eines Tageszentrums für Senioren in Abtenau. Zwar wird die Bevölkerung immer älter, gesprochen wird über das Thema Pflege dennoch ungern.

TENNENGAU (sawa). „Viele Menschen haben Angst davor sich mit dem Thema Pflege auseinanderzusetzen und erkundigen sich deshalb viel zu spät“, stellt Sozial- und Gesundheitsreferentin Landesrätin Erika Scharer kürzlich im Rahmen der Informationsveranstaltung „Mehr Lebensqualität für Senioren in Salzburg“ in der Halleiner Arbeiterkammer fest. Nach wie vor bilden Pflegeheime dabei das größte Tabuthema: „Die Menschen haben einen negativen Eindruck von Heimen. Diskussionen im Familienkreis sind sehr schwierig. Wir wollen diese Hemmschwelle überwinden“, betont Angela Kirchgatterer von den Seniorenheimen Salzburg. „70 Prozent der Senioren wollen zuhause leben und sterben. Nur, wenn der Hut brennt, suchen sie ein Pflegeheim auf“, führt Kirchgatterer fort.

Tageszentrum in Abtenau geplant
Derzeit sind für den gesamten Tennengau rund 450 Betten in Seniorenheimen bereitgestellt. Künftig soll ein Tageszentrum für Senioren in Abtenau weitere Betreuungsmöglichkeiten bieten. Die konkrete Umsetzung sei – laut Scharer – jedoch noch unklar. Zusätzlich sollen im gesamten Bundesland Salzburg innerhalb der nächsten Jahre die Pflegeheime um 100 Betten aufgestockt und ein weiteres Büro der Seniorenberatung im Tennengau eingerichtet werden. Ursache für den vermehrten Pflegebedarf ist der demografische Wandel: Mitunter die sinkende Geburtenrate sowie die steigende Lebenserwartung führen zu einem Wandel der Gesellschaftsstruktur.

Pflegeversicherung statt Pflegefonds?
Bis 2014 stehen dem Bundesland Salzburg weitere 29 Millionen Euro im Bereich der Pflege zur Verfügung. Danach wird neu verhandelt – auch über den auslaufenden Pflegefonds. Diskussionen über eine sogenannte Pflegeversicherung werden bereits geführt: „Der Pflegefonds ist etwas Unsicheres und kann sich jederzeit ändern. Unser Ziel ist eine langfristige Absicherung“, so Scharer. Das Modell der Pflegeversicherung ist ähnlich dem der Arbeitslosenversicherung: Demnach sollen alle Erwerbstätigen in die Pflegeversicherung einbezahlen. Da jedoch die Pflege in den Kompetenzbereich des Bundes fällt, müsste zunächst ein entsprechender Antrag im Nationalrat eingebracht und anschließend von diesem beschlossen werden. Diesbezügliche Gespräche im Nationalrat gebe es bereits, sagt Scharer.

Bewegung gegen Vereinsamung
Um einem Leben im Heim vorbeugen zu können, bietet sportliche Betätigung eine Möglichkeit. Eduard Renner von der Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) weiß mehr: „Regelmäßige Bewegung ist sehr wichtig für Senioren. Ein häufiges Problem ist, dass Senioren vereinsamen. Das effizienteste Mittel dagegen ist sich gemeinsam zu bewegen.“ Weitere Unterstützung bietet das Rote Kreuz (RK) und dessen Drei-Punkte-Programm: die Rufhilfe, das Essen zuhause und die mobile Krankenpflege. „Wir schließen dort an, wo die Volkshilfe nicht mehr weiter helfen kann – dort wo diplomiertes Pflegepersonal notwendig ist“, erläutert Christoph Hufnagl von der mobilen Krankenpflege des RK seinen Aufgabenbereich. Informationen rund um das Thema Pflege erhalten Sie auch unter www.shs-seniorenheime.at oder unter 0664/ 899 00 04.

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