Die Kuchler wollen nicht reden!
KUCHL (tres). Gerade einmal zehn Personen waren beim jüngsten Infoabend der Tauerngasleitung (Tgl) GmbH im Kuchler Pfarrsaal im Oktober 2009 anwesend. Im Vorfeld hatten sich die Grundstücksbesitzer abgesprochen die Veranstaltung zu boykottieren und blieben geschlossen zuhause. Anstelle von vielen an Information und Diskussion interessierten Kuchlern bekamen die Projektleiter lediglich ein Schreiben zu Gesicht, das ihnen Franz Haberpeuntner, vom Gasleitungsbau betroffener Grundstückseigentümer und Mitglied der Bürgerinitiative „Nein zur Tauerngasleitung“ überreichte. Darin wurde klargestellt, dass die Grundbesitzer durch ihr absichtliches Fernbleiben ihre eindeutige Ablehnung gegen die Tauerngasleitung bestärken wollen. „Wir sind schon informiert und wollen nicht diskutieren, weil für uns der Bau dieser Leitung ohnehin nicht in Frage kommt“, so Haberpeuntner.
Kuchler Gemeindepolitiker sind geteilter Meinung
Eva Pohn-Weidinger, Klimabündnisbeauftragte der Gemeinde Kuchl und UL-LK-Gemeinderätin, steht voll hinter den Grundstückseigentümern: „Als Klimabündnisgemeinde müssen wir gegen diese Leitung sein! Wir sollten endlich wegkommen von den fossilen Energien und erneuerbare Energien forcieren.“ Sie befürwortete den Boykott.
Anders sieht die Sache ÖVP-Bgm. Andreas Wimmer: „Die Gemeinde steht zwar hinter der Entscheidung der Grundstückseigentümer, aber diesen Boykott finde ich nicht gut. Es war ja nur eine Infoveranstaltung und die, die da waren, haben nachher gesagt, es war super. Auch mir hat der Abend sehr gefallen. Ich persönlich bin nicht gegen die Leitung, weil ich das nicht beurteilen kann. Der Gedanke energieautark zu leben ist ja schön und gut, aber mit Biomasse allein kann man die regionale Industrie nicht erhalten.“
Nun hofft Thomas Kettl, Geschäftsführer der Tgl GmbH, dass sich die Kuchler doch noch sachlich über die Tauerngasleitung informieren möchten: „Falls von den Kuchlern ein weiterer Info-Abend erwünscht ist, sind wir gerne bereit uns den Fragen und Anregungen der Bevölkerung abermals zu stellen.“
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