Absiedlungspläne führen zu Disput

Puch 1 | Foto: Grafik: kadawittfeldarchitektur
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Wie geht es weiter mit der EMCO-Privatklinik am Dürrnberg? Seit 1986 befindet sie sich in Hallein, doch schon seit längerem lockt das Gewerbegebiet Puch-Urstein als neuer Klinikumssitz. Während Geschäftsführer Thomas Kreuz hin und her überlegt, welcher Standort künftig der beste wäre, entbrennt ein Disput zwischen dem Halleiner und dem Pucher Bürgermeister.

HALLEIN/PUCH (tres). Natürlich wäre Halleins Bgm. LAbg. Christian Stöckl wenig erfreut, würde die EMCO-Klinik nach Puch abziehen: „Schlimm wäre das für uns, immerhin gingen dadurch wieder 60 bis 70 Arbeitsplätze für die Stadtgemeinde verloren“, erklärt Stöckl. EMCO sei für Hallein ein wichtiger Wirtschaftszweig. Um die Privatklinik am Dürrnberg zu halten, sei die Stadtgemeinde selbstverständlich bei eventuellen Erweiterungsplänen am aktuellen Standort behilflich, „damit die Klinik sich rechnet und wirtschaftlich haltbar ist“. Von Stöckls Seite gibt es auch das Angebot an Kreuz, eine Grünlandfläche für diese Zwecke umzuwidmen.

Stöckl kritisiert die Pucher
Dass EMCO eventuell nach Puch will, darüber ärgert sich Bgm. Stöckl und spart nicht an Kritik, auch an seinem ÖVP-Kollegen, Puchs Bgm. Helmut Klose: „Da weisen sie so riesen Flächen als Gewerbegebiet aus, bringen aber kaum Firmen her und fischen jetzt regionale Betriebe aus der Region zusammen, werben diese ab, anstatt dass sie internationale Betriebe her bringen. So würden sie wirklich neue Arbeitsplätze schaffen und diese nicht nur verlagern.“

Bgm. Klose wehrt sich gegen die Kritik, die Gemeinde Puch würde Arbeitsplätze abziehen: „Am Dürrnberg hat EMCO eben fast keine Möglichkeit zur Erweiterung. Die Geschäftsführung ist aber mit der Idee der Ansiedlung an uns herangetreten. Wir haben sie nicht abgeworben!“ Freude hätte Klose aber schon, käme die EMCO-Klinik nach Puch.

Synergiemöglichkeiten reizen
Diese Version bestätigt auch EMCO-Geschäftsführer Kreuz: „Da nehme ich Bgm. Klose in Schutz. Es war ganz allein unsere Idee!“ Die Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Hallein funktioniere derzeit gut. Der Gewerbepark Urstein sei für die Privatklinik aber deshalb interessant, weil dort, gleich neben der Fachhochschule ein städtebauliches Gesamtkonzept entsteht, „eine eigene kleine Stadt“, ein „Wissenspark“ aus sechs Bauteilen (Weitere Infos dazu lesen Sie im heutigen Bericht "Puchs 118 Millionen-Projekt").

Kreuz: „Was ist richtig?“
„Wir könnten von der Fachhochschule (die u. a. auch den Ausbildungszweig „Gesundheit & Soziales“ hat; Anm. d. Red.) synergetischen Nutzen haben und sie von uns.“

Auch reize die Zusammenarbeit mit Firmen, die sich im „Wissenspark“ ansiedeln werden, „vorausgesetzt diese passen zu uns“, so Kreuz: „Das müssten wir vorher natürlich wissen. Die Betriebe müssen zusammenpassen, ein Konzept wie beim Europark wäre wünschenswert, ein einheitliches, gesamtarchitektonisches Ensemble. In so etwas wie ein „Airport-Center“ hingegen wollen wir nicht ziehen. Eine Bedingung unsererseits ist auch, dass alle Firmen rundum gleichzeitig errichtet werden. Wir können ja nicht in eine laute Baustelle ziehen.“

Noch hat sich die Klinikleitung nicht entschlossen, wo sie ihre Zukunft sieht: „Es gibt derzeit zwei Pläne. Plan A ist die Absiedlung nach Urstein, Plan B der Verbleib am aktuellen Standort unter dem Motto „Mit der Kraft des Berges“. Aber beide Pläne werden noch gleichwertig und gleichrangig behandelt“, so Kreuz.

Entscheidung fällt noch heuer
Es sei wirklich eine schwere Entscheidung: „Wenn man die Patienten befragt, wollen wegen der wunderschönen Landschaft alle am Dürrnberg bleiben, befragt man das Klinikpersonal, wollen die zentraler sein, also nach Puch, in die Nähe von öffentlichen Verkehrsmittel, von der Autobahn, wegen der An- und Abreise. Aber Urstein ist landschaftlich auch sehr schön, direkt unter dem Schloss in Grünlage wäre unser neuer Platz.“ Das Problem: „Unten sind wir eine Klinik unter vielen, heroben eine in den Alpen. Was ist richtig?“ Die Entscheidung soll aber definitiv noch heuer fallen, eventuell schon im Sommer.

Puch 1 | Foto: Grafik: kadawittfeldarchitektur
Die Emco Klinik am aktuellen Standort Bad Dürrnberg. | Foto: Kaserer
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