Tennengauer Teams im Bundesfinale von Jugend Innovativ

Julian Goßen und Adrian Schrenk (v. li) haben eine neue Formel entwickelt – das sicherte den HTK-Schülern das Ticket ins Finale | Foto: HTK
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TENNENGAU (tru). Die Spannung war groß, beim Halbfinale des Jugend Innovativ Wettbewerbs. Doch bevor die Finalisten jubeln konnten, galt es zunächst die Jury mit Innovationsgeist, Originalität, Nachhaltigkeit und Marktreife der eigenen Erfindung zu überzeugen.

Drei Tickets

Am Ende eines spannenden Halbfinales gab es unter 463 Einreichungen gleich drei Tickets für den Bundeswettbewerb für Schülerteams aus dem Tennengau. Während in der Kategorie „Young Entrepreneurs“ das Team „Salzwerk“ der HAK Hallein mit ihren innovativen Salzmischungen sich im Finale der Top-5 mit Projektgruppen aus ganz Österreich messen wird, vertreten gleich zwei Teams das Holztechnikum Kuchl (HTK). In Kooperation mit der FH Salzburg am Standort Kuchl wurde von einem Schülerteam dabei aus einem Abfallprodukt der Papierindustrie ein neuer Klebstoff entwickelt. Das zweite Projektteam entwickelte eine neue Formel zum Thema „Das differentielle klimatische Schwindmaß von Holz“ und wird den Tennengau in der Kategorie Science-Bionik (Naturphänomene für die Technik) vertreten.

Infos zu den Projekten

Quellen und Schwinden von Holz vorhersagen (Holztechnikum Kuchl)
Kann man die Dimensionsänderung von Holz nur durch Messung der relativen Luftfeuchtigkeit abschätzen? Dieser Herausforderung stellten sich die beiden Schüler Julian Goßen und Adrian Schrenk mit ihrer Diplomarbeit und entwickelten „Das differentielle klimatische Schwindmaß von Holz“. Normalerweise verwendet man das differentielle Schwindmaß zur Berechnung der Dimensionsänderung von Holz in Abhängigkeit von der Holzfeuchteänderung. Da dieses Maß einige Nachteile hat, wollten unsere Schüler eine präzisere Formel entwickeln. Damit kann man nun vom Umgebungsklima, beziehungsweise der relativen Luftfeuchte auf die Dimensionsänderung schließen. Es kann für die untersuchten Holzarten Fichte, Eiche und Buche sowie für Holz allgemein verwendet werden. „Wir können nun präzisere Aussagen zur Dimensionsänderung von Holz treffen. Diese Arbeit der Schüler ist vor allem für die Fußbodenindustrie von Bedeutung“, erläutert Projektbetreuer DI Markus Rettenbacher. „Das Messen der Luftfeuchtigkeit und unsere Formel reichen aus, um schnell einfach und unkompliziert Voraussagen zu machen“, berichten die Schüler. Weiters ist geplant eine App zu entwickeln, wo der Verleger lediglich Holzart, Luftfeuchtigkeit und Dimension eingeben muss. Damit wird die Berechnung gestartet und der Verleger weiß beispielsweise, wieviel Abstand zwischen Wand und Fußbodenbelag vorgesehen werden muss.
Einen Erfolg können die Schüler bereits jetzt verbuchen, sie wurden aus 50 Teams ausgewählt und haben vom AWS, der auch den Jugend Innovativ Wettbewerb veranstaltet, ein Schutzrechtscoaching erhalten. Mit diesem Coaching wurde ausgelotet, ob es möglich ist, diese Arbeit europaweit durch Patente schützen zu lassen.

Umweltfreundlicher Klebstoff (Holztechnikum Kuchl)

„Lignin trifft auf Mikrowellentechnologie – Ein Abfallprodukt der Papierindustrie wird zu Klebstoff“, dieses Thema bearbeiteten die HTK-Schüler Matthäus Hermann und Stefan Pichler. Lignin ist ein natürlicher Stoff, der in Bäumen und anderen Pflanzen vorkommt und dessen Hauptaufgabe die Stabilisierung der Pflanze ist. In der Papier- und Zellstoffindustrie fällt dieses „braune Gold“ als Nebenprodukt in Form einer Ablauge an und wird zu hohem Anteil nur thermisch verwertet. Die Ligninablauge wird in dieser Diplomarbeit als Klebstoff wiederverwendet und somit sinnvoll als potenzielle Alternative zu synthetischen Klebstoffen in Betracht gezogen. Die Verklebung von Fichte mit unveränderter Ablauge unter Verwendung verschiedenster Parameter ist prinzipiell möglich. „Wenn wir das Verfahren verbessern, ist es sicher möglich, die aktuell erreichten Klebefestigkeiten zu steigern“, berichten die Projektbetreuer Dr. Alexander Petutschnigg und Dr. Karl Entacher, die sehr stolz auf die Ergebnisse ihrer Schüler sind. Dieses Projekt wurde in Kooperation mit der FH-Salzburg am Standort Kuchl realisiert.

Salzwerk - Moderne trifft Tradition (HAK Hallein)

Das regionale Bewusstsein und die historischen Wurzeln der eigenen Region für eine neue moderne Geschäftsidee der Zukunft zu verbinden, das ist das Ziel von der Projektgruppe „Salzwerk“ der HAK Hallein.
In der Vergangenheit war der Salzabbau ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Hallein, die wir nun neu aufleben lassen wollen. Mit unseren neuen, kreativen Salzmischungen wie z. B. Tomaten-Limetten-Salz, Mozart-Salz, Tennengauer Salz, etc. haben wir neue Salzmischungen „komponiert“, um ein nachhaltiges „Halleiner Salzerlebnis“ zu schaffen“, beschreiben Lisa Treml, Magdalena Weingrill, Eric Mitterlechner und Sascha Hellweger ihre Geschäftsidee. Bereits in den letzten Jahren konnte dieses Team zahlreiche nationale und internationale Preise gewinnen und dabei wertvolle Kooperationspartner gewinnen. „Die Bewusstseinsschaffung über die Bedeutung des Wissens, über die erfolgreiche Wirtschaftshistorie mit dem „goldenen Salz“ und die Umlegung auf die heutige Zeit stellt das wichtigste Kriterium für dieses interdisziplinäre Projekt dar“, erklärt die Projektbetreuerin Elke Austerhuber abschließend.

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