"Ein Hüttendorf wäre schon toll"
Warum der St. Kolomaner Bürgermeister sein Handicap nicht mehr verbessert und Minigolf auch reizlos ist.
Interview von Theresa Kaserer
Die für Sie nervigste Frage zu Beginn: Ist das Projekt "Golfplatz für St. Koloman" nun endgültig im Mistkübel verschwunden?
WILLI WALLINGER: "Ganz gebe ich die Hoffnung noch nicht auf. Die Golfentwicklungs GmbH besteht weiter, in der Hoffnung, dass sich doch noch etwas ergibt, aber nachdem zwei zentrale Landwirte ihren Grund wegen fehlender Planungssicherheit nun definitiv für den Golfplatz nicht mehr hergeben, schaut es sehr schlecht aus."
Wie wäre es mit einer Minigolf-Anlage?
WILLI WALLINGER: "Minigolf hatten wir in den 1980er Jahren schon einmal, aber das läuft nicht mehr gut. Ich glaube ja auch, dass ein echter Golfplatz gar nicht mehr so gut läuft, vielleicht ist auch dieser Boom vorbei. Als Alternative gibt es aber die Überlegung, den Golfplatz kleiner zu machen. Aber ob die Gesellschafter damit noch etwas anfangen können?"
Was passiert jetzt mit dem Areal, das als Golfplatz angedacht war?
WILLI WALLINGER: "Eine Winternutzung wäre möglich, z. B. als Motorschlittenpark für Erlebnisurlauber. Auch eine Photovoltaikanlage könnte man bauen. Aber vorerst bleibt es eine landwirtschaftliche Fläche und es ist bestimmt schwer, da etwas anderes zusammenzubringen."
Also kein Golftourismus für St. Koloman. Wie schaut es generell mit dem Tourismus aus?
WILLI WALLINGER: "Es ist mein Ziel, im Tourismus noch stärker zu werden und wir sind da auf einem guten Weg. Wir haben jedes Jahr ein Nächtigungsplus. Die Leute wollen zum Glück wieder in die Natur und davon haben wir reichlich. Manchmal sind es mir sogar schon zu viele Besucher, am Seewaldsee hatten wir ja schon Probleme die Besucherströme zu lenken."
Wie wäre es mit einem Hüttendorf - wäre das für Ihre Berggemeinde nicht ein tolles Projekt?
WILLI WALLINGER: "Urlaub am Bauernhof boomt und die Touristen hätten bestimmt Interesse daran, Hütten zu mieten. Das wäre ein hochinteressantes Projekt. Aber die Gemeinde kann hier nur unterstützen, es nicht selbst bauen. Wenn sich jemand findet, z. B. ein Bauer, der sagt, er hätte da Land, um Almhütten zur Vermietung hinzustellen, dann bin ich der Erste, der hilft. Das müsste aber ein Projektor mit Herzblut sein."
Als letzte Frage auch noch eine nervige: Wann gibt es in St. Koloman die nächste Firmenansiedlung?
WILLI WALLINGER: "Gewerbebetriebe bekommst du bei uns einfach nicht herauf, da fehlt die gute Verkehrsanbindung. Aber die Arbeitsplatzsituation bei uns ist gut. Die St. Kolomaner sind fleißige Leute und von denen ist nie lange wer arbeitslos und sie pendeln eben. So lange die Arbeitsplatzsituation im Tennengau so gut läuft wie momentan gibt es auch keinen Drang unsererseits um jeden Preis Firmen herzuholen."
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