Handwerker in Golling, Kunstschüler in Florenz

HALLEIN. "Ton mag ich als Werkstoff am liebsten. Der ist besonders handschmeichelnd", erklärt Hubert Malter. Der 20-jährige Gollinger ist beim Modellieren ganz in seinem Element. Skulpturen vom menschlichen Körper, von Gesichtern und Tieren stellte er vier Wochen lang am Bürgerspitalplatz in Hallein aus. Was die meisten Menschen wohl als großes Talent betrachten, war für Hubert ein langer und harter Weg. 1998 in Golling geboren, zog es ihn zunächst Richtung Maschinenbau. "Ich wollte immer etwas mit Metall machen", erklärt Hubert. Doch schnell merkte er, dass ihm die Zahlen nicht behagten, zu starr war ihm das Gewerbe. "Beim Tag der offenen Tür in Hallein bin ich rein zufällig bei der Abteilung für Bildhauerei vorbeigekommen. Da war eine Holzskulptur vom heiligen Florian, welche mir super gut gefiel und da wusste ich: Das möchte ich machen. Ich habe mich dann sofort eingeschrieben."

Die Natur wiedergeben

Seit zwei Jahren studiert Hubert Malter in Florenz, an der "Florence Academy of Art". Über eine ehemalige Studentin hatte er sich die Schule zunächst angesehen, es gefiel ihm, er bewarb sich und wurde sogleich aufgenommen. Gelehrt wird dort das Modellieren und Zeichnen nach der Art der alten Meister. Eine "Naturalistisch-Akademische" Schule mit etwas mehr als 100 Studenten. In dieser Tradition sieht sich momentan auch Hubert Malter. "Ich will den menschlichen Körper in seiner Ausdrucksweise und Gestik perfekt verstehen, um später auf dieses Wissen aufzubauen", erklärt er. Kunst hat für ihn vor allem etwas mit "Verfremdung" zu tun: "Ich verändere bewusst gewisse Teile meiner Arbeiten, um das Auge über die Skulptur tanzen zu lassen, durch die gezielte Verwendung von Akzenten und Betonung gewisser Formen lade ich den Betrachter dazu ein, die Skulptur durch meine Augen zu betrachten.“ Das Modellieren selbst ist für ihn ein unbewusster Ablauf. "Wenn man zu viel denkt verliert man den Rhythmus und den Flow der das gewisse Etwas ausmacht.“

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