Kokainkonsum steigt massiv an

BEZIRK SCHWAZ/INNSBRUCK (red). „Die Verfügbarkeit von Kokain in Tirol ist so hoch wie noch nie.“, informiert Manuel Hochenegger von der Drogenarbeit Z6. Die hohe Verfügbarkeit führt laut dem Drogenberater dazu, dass immer mehr Menschen quer durch alle Altersstufen zum weißen Pulver greifen. Der Umgang mit der Substanz werde dabei offener und selbstverständlicher. Die Risiken des Kokainkonsums werden jedoch vor allem von Jugendlichen oft falsch eingeschätzt. Häufig reagiert die betroffene Person oder ihr Umfeld erst, wenn bereits Probleme aufgetreten sind. „Uns ist es wichtig, dass sich Kokainkonsument*innen möglichst früh bei uns informieren und unser Drug Checking nutzen. Schäden können so minimiert werden“, führt Hochenegger fort.

Die Drogenarbeit Z6 informiert und berät junge Menschen und deren Eltern bei Fragen zum Thema Drogenkonsum. Das Land Tirol, das Gesundheitsministerium und die Stadt Innsbruck fördern die Einrichtung. Seit 2014 wird außerdem in Kooperation mit der Gerichtsmedizin Innsbruck das Projekt „Drug Checking“ durchgeführt. Substanzen können dabei anonym und vertraulich im Labor auf ihre Inhaltsstoffe analysiert werden. „Die Kenntnis über die Zusammensetzung der Substanz in Kombination mit ausführlicher Informationsvermittlung trägt dazu bei, dass bewusster mit der eigenen Gesundheit umgegangen wird“, erklärt Hochenegger. 

Vor allem Jugendliche unterschätzen die Risiken des Kokainkonsums, da die unmittelbare Wirkung nicht so stark ist wie bei anderen Drogen. Für ein- bis eineinhalb Stunden fühlt man sich klar im Kopf, motiviert und empfindet ein erhöhtes Selbstbewusstsein. Tatsächlich weist die Substanz ein enorm hohes Abhängigkeitspotential auf, lässt dabei jedoch die betroffene Person lange im Glauben, alles im Griff zu haben. Meist folgt auf eine kurze, exzessive Konsumphase eine Pause, die mit der Zeit aber immer kürzer wird. Das Verlangen, Kokain zu konsumieren, wird nach und nach immer größer, es fällt zunehmend schwerer „nein“ zu sagen.

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